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Nachricht vom 24.06.2014
Kultur
Befreiung vom Zwang der Nazis
Dem Rheinland-Pfalz-Tag in Neuwied voraus eilt eine Ausstellung im Roentgen-Museum der Deichstadt, die man gesehen haben sollte: Werke und Arbeiten von Künstlern des Landes nach 1947. Landrat Rainer Kaul eröffnete die Schau vor zahlreichem Publikum am Sonntag (22.6.).
Museumsleiter Bernd Willscheid (links) und Landrat Rainer Kaul eröffneten die Ausstellung \"Kunst nach 1947 in Rheinland-Pfalz\" im Roentgen-Museum in Neuwied. Fotos: Holger KernGegenständlich, abstrakt, klassisch, postmodern – viele Stilrichtungen sind bei dieser Kunstschau auf der ersten Etage des Museums vertreten. Gezeigt werden 70 Werke. Gemälde, Grafiken und Skulpturen. Von bereits verstorbenen Künstlern wie Hanns Altmeier, Bert Britz, karl Bruchhäuser, Otto Buhr, Otto Dill, Edvard Frank, Emil van Hauth, Bernhard Hofer, Kurt Lehmann, Gerhard Marcks, Johann Georg Müller, Günther Oellers, Hans Purrmann, Emy Roeder, Max Rupp, Gisela Schmidt-Reuther, Kurt Schwippert, Hanns Sprung, Manfred Stiebel und Josef Wittlich. Und von lebenden Kunstschaffenden wie dem Jahrhundertkünstler K.O. Götz, von Heijo Hangen und Rudi Scheuermann.

Museumsleiter Bernd Willscheid ließ die Biographien der Künstler Revue passieren, erzählte Anekdoten aus deren Leben. Zum Beispiel dass Karl Bruchhäuser den Kaffee im Museum als den „besten in Neuwied“ gelobt habe – mit dem Zusatz, weil er nichts koste! Landrat Kaul übermittelte den vielen Besuchern der Vernissage Grußworte vom Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, der Neuwied als vorbildlich in der Kunstförderung lobte. Selbst in der Regierungshauptstadt Berlin werde dies mit großem Respekt zur Kenntnis genommen. Kaul dankte ausdrücklich den vielen Leihgebern der Ausstellung, darunter das Landesmuseum in Mainz und auch die Sparkasse Neuwied. Musikalisch bereicherte die Ausstellungseröffnung die Pianistin Cheng Ling Lim-Ginster.

Im Katalog zur Ausstellung heißt es: „Eine Befreiung vom Zwang der von den Nazis gebilligten gegenständlichen Kunst bedeutete in den Nachkriegsjahren bei zahlreichen Künstlern auch eine Befreiung von Krieg und Terror. Sie sahen ihre Chance in er ungegenständlichen Kunst, in der Abstraktion, die aber auch zu heftigen Debatten in Künstlerkreisen und bei Kunstinteressierten führte.“ Rheinland-pfälzische Künstler nach 1947 läuft in Neuwied bis zum 24. August. Öffnungszeiten des Museums: Di-Fr 11-17 Uhr, Sa u. So 14-17 Uhr, an den Rheinland-Pfalz-Tagen (18. bis 20. Juli) von 11 bis 17 Uhr. Es gibt auch Führungen, Vorträge und Workshops für Schüler. www.roentgen-museum-neuwied.de. Holger Kern
       
       
 
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