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Nachricht vom 01.09.2014 |
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Region |
Mainz tut zu wenig gegen den drohenden Landärztemangel |
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Erwin Rüddel MdB übt scharfe Kritik an der rot-grüner Landesregierung. Nach seiner Meinung kennzeichnen schon jetzt Überalterung und Nachwuchsmangel immer stärker die rheinland-pfälzische Ärzteschaft. |
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Kreis Neuwied/Altenkirchen. „Kein Bundesland bildet – bezogen auf die Zahl der Einwohner – weniger Mediziner aus als Rheinland-Pfalz. Das ist auch für den Kreis Neuwied ein Besorgnis erregender Befund. Denn Überalterung und Nachwuchsmangel kennzeichnen schon jetzt immer stärker die rheinland-pfälzische Ärzteschaft. Mittlerweile sind 50 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Rheinland-Pfalz 50 Jahre und älter, so die Landesärztekammer. Und bis 2020 werden fast 40 Prozent der Landärzte altersbedingt aufhören. Deshalb werde ich auch künftig nicht müde werden, die rot-grüne Landesregierung in Mainz öffentlich zu drängen, endlich etwas gegen den drohenden Ärzte- und Fachärztemangel im Land zu tun“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Dreh- und Angelpunkt einer guten medizinischen Versorgung sind für Rüddel, der seine Fraktion in Berlin im Gesundheitsausschuss des Parlaments vertritt, gut erreichbare und qualifizierte Haus- und Fachärzte. „Für eine umfassende Versorgung brauchen wir Ärzte in der Stadt und auf dem Land und einen motivierten und leistungsbereiten medizinischen Nachwuchs. Dabei stehen wir vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen nimmt die Zahl älterer und versorgungsbedürftiger Patienten zu – mehr Arzt-Patientenkontakte werden notwendig, gleichzeitig sinkt die Mobilität der Patienten und der Bedarf an wohnortnaher hausärztlicher Versorgung steigt. Zum anderen werden die Ärzte immer älter, und immer weniger junge Mediziner sind zu einer Niederlassung als Hausarzt bereit“, betont der Bundestagsabgeordnete.
Der heimische Gesundheitspolitiker nennt die Bilanz des zuständigen Mainzer Ministers Schweitzer „völlig unzureichend“. Was Schweitzer bislang präsentiert habe, reiche hinten und vorne nicht, um die Probleme wirkungsvoll anzugehen. „Wenn Herr Schweitzer glaubt, es genüge, mit der Gießkanne ein wenig Geld quer über das Land zu verteilen, dann täuscht er sich“, so Rüddel, der hinzufügt: „Ganz abgesehen davon, dass wir mit Geld allein keine neuen Ärzte aufs Land bringen.“
Notwendig sind nach Meinung des christdemokratischen Bundestagsabgeordneten stattdessen mehr Studienplätze, eine stärkere Ausrichtung des Studiums auf Allgemeinmedizin, Stipendien des Landes uns eine stärkere Ausrichtung der Studentenauswahl nach persönlicher Eignung. „Der Bund hat mit dem Versorgungsstrukturgesetz bereits in der letzten Legislaturperiode die Grundlage für eine durchgreifende Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum geliefert“, unterstreicht Rüddel.
Nach der Sommerpause werde mit dem geplanten Versorgungsstärkungsgesetz nochmals nachgelegt. Der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Neuwied/Altenkirchen bekräftigt: „Aber das wird alles nichts nützen, wenn das Land nicht mitzieht und die Probleme weiterhin verschläft. Ich erwarte, dass in Mainz Schluss gemacht wird mit der bisherigen Schönfärberei und stattdessen endlich geeignete und wirksame Maßnahmen ergriffen werden.“
Dazu zählt Rüddel innovative Ideen wie beispielsweise neue Möglichkeiten – auch zur Abrechnung – für angestellte Ärzte und Gemeindeschwestern sowie Praxishilfen im ländlichen Raum. Dabei müssten auch die Kassenärztlichen Vereinigungen kreativ mitarbeiten. Zudem gelte es, die Rolle des Hausarztes als „Lotse“ in unserem Gesundheitssystem weiter zu stärken. „Denn gerade der Hausarzt nimmt eine zentrale Stellung in der gesundheitlichen Versorgung ein. In ländlichen Regionen bietet der niedergelassene Hausarzt die schnell erreichbare ärztliche Versorgung und ist für viele Patienten die erste Anlaufstation, die als ‚Lotse‘ die gesamte Behandlung koordiniert“, sagt Rüddel.
Ein ganz wichtiger Punkt betrifft laut Rüddel die Universitäten. Schon seit Jahren appelliere er an das Land, mehr für die ärztliche Ausbildung an den Universitäten zu tun und im Hochschulbereich bessere Voraussetzungen für die Ärzteausbildung zu schaffen. „Denn es wird nur besser werden, wenn die Verantwortlichen in Mainz endlich aus ihrem Tiefschlaf aufwachen und sich der Realität des drohenden Ärztemangels vor allem im ländlichen Raum stellen“, so der Gesundheitspolitiker. Eine ganze Reihe anderer Bundesländer sei schon längst dabei, wirkungsvoll gegen eine medizinische Unterversorgung in ländlichen Regionen vorzugehen.
Abschließend konstatiert Erwin Rüddel: „Es geht nicht an, dass die Versicherten auf dem Land für den gleichen Beitrag eine schlechtere Versorgung haben als die Versicherten in Ballungszentren. Eine medizinische Unterversorgung bedeutet einen klaren Standortnachteil für die betroffenen Regionen. Die Gesundheit der dort lebenden Menschen wird in jedem Fall darunter leiden. Deshalb muss Mainz endlich handeln, damit die Menschen auf dem Land künftig nicht von einer wohnortnahen Versorgung und vom medizinischen Fortschritt abgeschnitten werden.“
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Nachricht vom 01.09.2014 |
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