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Nachricht vom 12.10.2014
Region
VG Dierdorf schließt sich der Tafel Puderbach an
In der jüngsten Sitzung hat der Verbandsgemeinderat den Weg zu einer gemeinsamen Tafel mit der Verbandsgemeinde Puderbach geebnet. Alle Fraktionen sahen den Beitritt positiv und notwendig. Die kirchlichen Organisationen sind mit im Boot.
Die eingetroffene Ware bei der Puderbacher Tafel wird sortiert. Foto: Wolfgang TischlerDierdorf. Der Rat der Verbandsgemeinde Dierdorf beschäftigt sich schon länger mit der Einrichtung einer Tafel in Dierdorf. Bislang schreckte man immer vor den entstehenden Kosten der einzurichtenden Infrastruktur zurück. „Wir wären finanziell und personell nicht in der Lage gewesen im Alleingang eine Tafel aufzubauen. Die umliegenden Tafeln hätten zustimmen müssen und dies wäre unwahrscheinlich gewesen“, erläuterte Bürgermeister Horst Rasbach.

Jetzt gibt es einen Zusammenschluss mit der seit Jahren gut funktionierenden Tafel der Verbandsgemeinde Puderbach. Die Dierdorfer werden dort Mitglied und müssen dafür 500 Euro pro Jahr zahlen. Der Betrag kann aufgestockt werden, wenn besondere Investitionen, zum Beispiel ein neues Fahrzeug, anstünden.

Mit im Boot sind die Katholische Pfarreiengemeinschaft Großmaischeid-Isenburg, die evangelische Kirchengemeinde Dierdorf, die freikirchliche Baptistengemeinde Dierdorf, die evangelische Gemeinschaft Dierdorf und die evangelische freikirchliche Gemeinde in Dierdorf-Wienau.

Im Moment gehen die Verantwortlichen von 150 bis 200 Bedürftigen aus der Verbandsgemeinde Dierdorf aus. Hierfür wird ein Helferteam von 10 bis 15 Leuten benötigt. Es müssen die Lebensmittel eingesammelt, für die einzelnen Familien abgepackt und bereitgestellt werden. Wer bedürftig ist, wird durch die Verwaltung festgestellt. Die Personen bekommen einen Ausweis mit Nummer, anhand derer die Waren bei der Ausgabe zugeordnet werden. Die Ausgabe findet in Puderbach in den dortigen Räumlichkeiten statt. Dies stellt laut Rasbach kein Problem dar, denn die Empfänger von Arbeitslosengeld II müssen sowieso nach Puderbach ins Jobcenter. Die Erfahrungen aus dem Puderbacher Land zeigen, dass die Abholung dort, auch aus entlegenen Orten, kein Problem darstellt.

Da die bereitgestellten Lebensmittel nicht mehr lange haltbar sind und für jeden Bedürftigen die Kiste bereits gepackt ist, gibt es in Puderbach ein System, dass die Leute anhält immer pünktlich zu kommen. Wird zum ersten Mal die Ware nicht abgeholt, gibt es die „gelbe Karte“, sprich eine Verwarnung. Bei zweiten Mal gibt es rot und eine Sperre von drei Monaten. Wolfgang Tischler
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