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Nachricht vom 20.10.2014 |
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Region |
Ebola in der Region – graue Theorie oder reale Gefahr? |
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Seit Wochen beherrscht ein Thema die Medien: In weiten Teilen Westafrikas ist eine Ebola-Epidemie ausgebrochen. Sie gilt mit, bis dato, rund 9200 Krankheits- und 4500 Todesfällen als die größte ihrer Art. Doch wie real ist die Gefahr einer Ausdehnung der Epidemie auf europäische Staaten und welche Schutzmaßnahme wurden bereits bundesweit und in der Region dagegen getroffen? Im Kreis Altenkirchen, dem Kreis Neuwied und dem Westerwaldkreis laufen derzeit verschiedene Maßnahmen an, sich für den Ernstfall zu wappnen. |
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Neuwied/Altenkirchen/Montabaur. Eine derart rasante Ausbreitung des Virus in Deutschland, wie in Liberia, Nigeria, Guinea und Sierra Leone, halten Experten zwar für abwegig, da sowohl die westlichen Hygiene-Maßstäbe, als auch die medizinische Versorgung auf einem deutlich höheren Stand sind, trotzdem laufen in Deutschland – und auch in unserer Region – derzeit diverse Schutzmaßnahmen, wie der Pressesprecher des Kreises Neuwied, Jürgen Opgenoorth, erläutert. „Es existiert Kreis-intern ein Infektionsschutz-Alarmplan, der sich an den Vorgaben und Empfehlungen der Behörden orientiert und eine Kooperation des Landes Rheinland-Pfalz mit dem Land Hessen. Im Bedarfsfall kann so zeitnah ein Spezialfahrzeug aus Frankfurt geordert werden, welches den Patienten dann in eine der acht bundesweiten Isolierstationen verbringt“, so der Kreispressesprecher.
In Rheinland-Pfalz existiert eine solche Isolierstation nicht, die nächstgelegenen befinden sich in den Unikliniken Düsseldorf und Frankfurt. Doch auch wenn eine weitergehende Verfahrensweise durch den Infektionsschutz-Alarmplan gesichert ist, bleibt noch die Gefahr, dass die Krankheit von Ärzten und sonstigem Fachpersonal nicht oder zu spät erkannt wird. „Um dies zu verhindern, muss eine Sensibilisierung bezüglich des Themas stattfinden“, meint Opgenoorth, fügt aber hinzu, dass Ärzte und Krankenhauspersonal durch diverse Fortbildungen zum Thema MRE (multiresistente Erreger) sowieso schon in puncto Hygiene und Schutzmaßnahmen sehr gut ausgebildet seien.
Auch Michaela Heuser, stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Altenkirchen, hält die Notfallpläne des Bundes und der Länder für umfassend. „Im Ernstfall wird eine Meldekette in Gang gesetzt. Zusätzlich veranstaltet der Kreis Altenkirchen jedoch noch im November eine zentrale Infoveranstaltung zum Thema Ebola, zu der das gesamte Fachpersonal der Krankenhäuser, alle zugelassenen Ärzte und der Rettungsdienst geladen werden“, so Heuser.
Dr med. Ursula Kaiser, Leiterin des Geundheitsamtes Montabaur, betont ebenfalls die lückenlose Vernetzung der zuständigen Leitstellen mit dem Gesundheitsamt und den Krankenhäusern. „Verdachtsfälle können in Rheinland-Pfalz nicht behandelt werden, daher besteht eine Kooperation mit dem Kompetenzzentrum in Frankfurt, dass im Notfall sofort über eine 24-Stunden-Hotline zu informieren ist. Bei einem Verdachtsfall, also wenn die typischen Indikatoren für eine Infektion mit dem Ebola-Virus auftreten, wird der Patient sofort mit einem Spezialfahrzeug von Frankfurt aus abgeholt“, erläutert Dr. Ursula Kaiser die Vorgehensweise. Die typischen Indikatoren für eine Ebola-Infektion sind grippeähnliche Symptome, Durchfall, Erbrechen und ein Aufenthalt in Westafrika, oder Kontakt zu Personen aus westafrikanischen Ländern.
Informationen zum Thema Ebola:
Das Ebola-Virus ist ein hämorrhagisches Fieber, denn es verursacht innere Blutungen und hohes Fieber. Bis dato existiert gegen Ebola weder eine Therapie, noch ein Präventivschutz in Form einer Impfung. Das Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Dazu zählen Blut, Erbrochenes und Ausscheidungen. Eine Übertragung durch Schweiß ist bis heute nicht nachgewiesen. Die Infektion kann jedoch sowohl durch direkten Kontakt, als auch durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen, also durch eine Schmierinfektion, erfolgen. Expertenmeinungen zur Folge kann Ebola nur durch einen sehr engen Kontakt übertragen werden. Bis die ersten Symptome auftreten, dauert es zwischen 3 und 21 Tage. Während dieser Zeit verteilt sich das Virus im gesamten Blutkreislauf. Die primäre Quelle des Virus ist bis heute nicht eindeutig identifiziert. Es wird vermutet, dass eine erstmalige Ansteckung des Menschen sich durch den Kontakt mit infizierten Schimpansen und Flughunden vollzogen haben könnte. (Eva Klein) |
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Nachricht vom 20.10.2014 |
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