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Nachricht vom 01.11.2014
Region
Jugendmedienschutz ist Thema bei der Feuerwehr
Der Kreisjugendfeuerwehrverband Neuwied bildet Jugendwarte, Betreuer/innen und auch Jugendliche zum Thema „Jugendmedienschutz“ aus. Das Internet und seine Angebote gewinnen täglich an Größe und Bedeutung. Damit einher, gehen Chancen aber auch viele Gefahren und Unklarheiten.
Fotos: PrivatKreis Neuwied. Besonders Jugendliche, welche eine der größten Nutzergruppen darstellen, nutzen das Internet täglich. Es ist ein Teil des alltäglichen Lebens und der Popkultur geworden. Eine gewisse Unbedarftheit im Umgang mit dem Web 2.0 bleibt da nicht aus. Besonders Facebook und andere populäre Ebenen der sozialen Medien bergen unentdeckte Tücken und Gefahren.

Trotz des fast schon selbstverständlichen Umgangs mit den Plattformen sind Themen wie Datenschutz und vor allem Datenverantwortung für viele Nutzer Neuland. Daher hat es sich die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz, der Dachverband der Jugendfeuerwehren, zusammen mit dem „MedienKompetenzNetzwerk“ Koblenz zur Aufgabe gemacht, über diese Themen aufzuklären und so Jugendliche sowie die Betreuer/innen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu ermutigen.

Auch der Kreisjugendfeuerwehrverband Neuwied hat die Zeichen der Zeit erkannt und an der Mentorenausbildung für neue Medien teilgenommen. Elf Jugendliche im Alter von 15 bis 22 Jahren konnten sich zwei Tage lang über Themen wie Kommunikation, Information und Präsentation informieren und den gegenseitigen Austausch pflegen. Unter der kompetenten Anleitung von Diplom Pädagogin Meike Kurtz wurde von den Mitgliedern des Jugendforums ein Konzept erarbeitet, wie die Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren geschult und beraten werden können. Kernpunkte stellten hierbei vor allem der Schutz in Social Communities und der Schutz seiner eigenen Daten im Internet dar.

So wurden den Mentoren die Möglichkeiten der Privatssphäreeinstellungen auf Facebook und die Folgen erklärt, die es hat, wenn man private Dinge im Web veröffentlicht. Eine besondere Stellung hatte die Thematik des Cybermobbing. Durch die Anonymität des Internets liegt die Hemmschwelle kompromittierende, also andere schwer beleidigende und verunglimpfende, Inhalte zu veröffentlichen sehr niedrig. Immer mehr Jugendliche werden Opfer verschiedener Mobbingattacken mit weit reichenden Folgen. Mithilfe verschiedener Angebote der „KlickSafe-Initiative“ wurden die Gefahren des Cybermobbings erarbeitet. Darauf aufbauend gestalteten die Seminarteilnehmer Möglichkeiten, dem Mobbing entgegenzutreten und erhielten die Werkzeuge, um den betroffenen Jugendlichen qualifiziert Hilfe leisten zu können.

Bereits zuvor hatten sich die Jugendwarte und Betreuerinnen der Jugendfeuerwehren im Kreis Neuwied fortgebildet. Das alljährliche Jugendwarteseminar gibt den Verantwortlichen die Möglichkeit, aktuelle Themen der Jugendfeuerwehr aufzugreifen und diese den betreuenden Erwachsenen näher zu bringen. In diesem Jahr stand der Jugendmedienschutz auf der Agenda. Zusammen mit einem Medienpädagogen erarbeiteten die Erwachsenen, wie auch eine Woche später die Jugendlichen, Techniken mit den neuen Medien und deren aktuellen Entwicklungen umzugehen.

Ein Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung der Jugendlichen war der Besuch der inklusiven Disko im Jugendtreff Andernach. Inklusion ist ein Thema, was in der Gesellschaft rege diskutiert wird. Viele haben jedoch keine Kontaktpunkte hiermit und treten dem Konzept mit vielen Vorurteilen entgegen. Inklusion bedeutet jeden Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung, einzuschließen und ihnen die gleichen Perspektiven zu geben. Was dies in der Realität bedeutet, konnten die Jugendfeuerwehrmitglieder direkt selbst ausprobieren. Zusammen mit körperlich und geistig behinderten Menschen feierten die angehenden Medienmentoren bis in den frühen Abend. Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass dies ein gelungener Weg ist Hemmungen abzubauen und dass dies auf jeden Fall wiederholt werden sollte.

Nach dem Wochenende endet die Arbeit der Jugendlichen noch lange nicht. Nun liegt es an den Mentoren ihr Konzept zu vervollständigen und ihr Angebot in die örtlichen Jugendfeuerwehren der einzelnen Verbandsgemeinden zu bringen. So können sie Hand in Hand mit den Jugendwarten arbeiten und mit Vorträgen zum Thema Web 2.0, Einzelgesprächen und Beratungen, leisten sie ihren Teil die Mitglieder der Jugendfeuerwehr in Sachen Internet aufzuklären und sie vor den allgegenwärtigen Gefahren zu schützen.

Weitere Informationen zu den Medien-Mentoren erhalten Sie bei info@kjfv-neuwied.de. Benedikt Ehrhardt

   
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