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Nachricht vom 12.11.2014
Region
Chinesische Fachleute aus Politik und Wirtschaft zu Besuch
Sie sollen vertieft werden, die freundschaftlichen Kontakte zwischen Neuwied und der chinesischen Stadt Suqian. Das jedenfalls war Ziel des Besuches von Wang Tianqi, Oberbürgermeister der Stadtregierung Suqian, der mit einer Delegation von Wirtschaftsfachleuten aus der chinesischen Region anreiste. Damit war bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Abordnung aus Suqian in Neuwied zu Gast.
Der Baustoff Bims stand im Mittelpunkt bei Besuch der Materialprüfungs- und Versuchsanstalt. Foto: Pressebüro NeuwiedNeuwied. Oberbürgermeister Nikolaus Roth und der städtische Wirtschaftsförderer Jürgen Müller hatten für den Besuch ein Programm aufgestellt, das speziell auf die Wünsche der chinesischen Wirtschaftsfachleute abgestimmt war. So stand ein Besuch bei ATW Automation auf dem Programm, einem in Neuwied ansässigen Unternehmen, das sich im Wesentlichen mit der Projektierung, der Fertigung sowie der Montage und Inbetriebnahme von elektrischen Steuerungen und Automatisierungseinrichtungen beschäftigt. ATW entwickelt auch Maschinen für den chinesischen Markt, für die sich die Gäste aus dem fernen Osten ganz besonders interessierten.

Fasziniert waren Wang Tianqi und seine Begleiter auch von den Möglichkeiten des Baustoffes Bims, den sie bei der Materialprüfungs- und Versuchsanstalt kennen lernten. Umweltbewusstes Bauen und Wohnen ist ein bedeutendes Thema für die Entwicklung der Stadt Suqian. Suqian wurde 1996 gegründet, ist also erst 18 Jahre alt. Die Region ist allerdings schon viel älter und kann ihre Geschichte über 2000 Jahre zurück verfolgen. Und es gibt Spuren der Besiedelung, die schon 50.000 Jahre zurück liegen. Suqian hat 5,5 Millionen Einwohner und ist über 8.000 Quadratkilometer groß (zum Vergleich: Neuwied hat ungefähr 85 Quadratkilometer). Industrie und Gewerbe sind geprägt von den Branchen Maschinenbau, Technologie, Textil- und Nahrungsmittelindustrie und Elektronik. Im Jahr 1998 gab es den ersten Besuch einer Delegation aus Suqian in Neuwied. Damals wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der beide Städte eine freundschaftliche Beziehung und einen Erfahrungsaustausch als Ziel formulierten, um „das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Völkern aus der Volksrepublik China und der Bundesrepublik Deutschland zu vertiefen“. Bis 2001 bestanden noch Kontakte, danach kamen die Beziehungen ins Stocken.

Nun strebt Suqian eine Städtepartnerschaft mit Neuwied an, wie Wang Tianqi beim Eintrag ins Gästebuch der Stadt Neuwied im Roentgen-Museum betonte. Er stellt sich eine Zusammenarbeit auf drei Ebenen vor: Auf wirtschaftlicher Ebene möchte man Kontakte knüpfen zu Unternehmen in den Bereichen Elektronik, IT und ökologischem Bauen, darüber hinaus strebe man den kulturellen Austausch an. Zu guter Letzt, und dieser Punkt war dem chinesischen Oberbürgermeister besonders wichtig, wolle man einen regelmäßigen Jugend- und Schüleraustausch ins Leben rufen. Junge Leute aus Suqian sollten die Möglichkeit haben, sich in Neuwied weiterzubilden, ebenso wie er gerne Neuwieder Schüler in seiner Stadt willkommen heißen möchte. Ebenso wünscht er sich den Austausch von Lehrkräften aus beiden Städten.

Ob die Kontakte zwischen beiden Städten von Bestand sind und der Wunsch der chinesischen Gäste nach einer tieferen Freundschaft und Zusammenarbeit in Erfüllung geht, wird die Zukunft zeigen. Wang Tianqi lud Neuwieds OB Nikolaus Roth zu einem Gegenbesuch im kommenden Jahr ein, um detaillierte Punkte einer Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen beiden Städten zu besprechen.
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