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Nachricht vom 25.11.2014
Kultur
19. Auflage des Heimatheftes Rheinbreitbach erschienen
„Ein Dorf im Großen Krieg“ – das neue Buch des Rheinbreitbacher Heimatvereins spiegelt das Rheinbreitbacher Leben während des ersten Weltkrieges wider. Der Verein stellte die 19. Auflage seines Heimatheftes vor.
Martina Rohfleisch, Thomas Napp und Dankward Heinrich präsentieren das 19. Heimatheft (v.l.). Foto: Simone SchwambornRheinbreitbach. Für die Durchführung seiner diesjährigen Ausstellung „Ein rheinisches Dorf im Großen Krieg – Rheinbreitbach 1914-1918“ recherchierte der Heimatverein im großen Umfang. Die Ergebnisse flossen in die kürzlich zu Ende gegangene Schau und sind außerdem Gegenstand der jüngsten Vereinspublikation.

„Vor einem Jahr kam mir die Idee, die Erinnerungen an den 1. Weltkrieg und seine Auswirkungen in der Heimat nicht nur den großen Ausstellungen und Museen in aller Welt zu überlassen, sondern diese auch einmal für den ländlich geprägten Raum am unteren Mittelrhein zu untersuchen“, erläuterte Vereinsvorsitzender Dankward Heinrich den Hintergrund. Zweiter Vereinsarchivar Thomas Napp recherchierte federführend für die Ausstellung und fasste nun seine Entdeckungen auf 144 Seiten zusammen. Mitglieder und Freunde des Heimatvereins ergatterten die ersten, frisch gedruckten Ausgaben während der Buchpräsentation am Dienstag, 25. November, in der Oberen Burg Rheinbreitbachs.

„Wir wollten herausfinden, wie das dörfliche Leben zurzeit des 1. Weltkrieges aussah“, erzählte Napp dann von seinen Recherchearbeiten. Die seien nicht einfach gewesen. „Zeitzeugen sind verstorben, Feldpostkarten und ähnliche Dokumente weggeworfen oder auf Flohmärkten verkauft. Bei Bildern fehlte oft der persönliche Bezug zu den abgebildeten Personen und Vorfahren. Es wundert daher nicht, dass es nur wenige handfeste Quellen aus Rheinbreitbach gibt, die wirklich Auskunft geben können über die örtliche Situation in den Jahren 1914 bis 1918.“ Der Autor studiert Geschichte, Germanistik und Grundschulpädagogik in Koblenz. In Landeshaupt- und Zeitungsarchiven wurde er fündig. Außerdem erhielt er Unterstützung aus der Bürgerschaft. „Ein großer Dank an die Bürger, die Objekte, Fotos und andere Erinnerungen zur Verfügung stellten.“

Das Heimatheft beinhaltet Zeitungsartikel, Dokumente, Fotos und Totenzettel gefallener Rheinbreitbacher. Hartmut Hölzer half dem Autor und recherchierte eine Totenliste. Das Buch gibt einen guten Einblick in die dörflichen Geschehnisse Rheinbreitbachs, auch in den beschwerlichen Alltag der Frauen und Kinder. „Das Heimatheft hat ein ausführliches Namensverzeichnis. Es dürfte auch für diejenigen interessant sein, die sich mit Familienforschung befassen“, sagte der Vereinsvorsitzende. Simone Schwamborn

„Ein Dorf im Großen Krieg – Quellen zur Geschichte Rheinbreitbachs 1914-1918“, zusammengestellt von Thomas Napp. Rheinbreitbacher Heimatheft Nr. 19, Edition Wolkenburg, ISBN 978-3-934676-29-4.
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