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Nachricht vom 14.01.2015
Region
Neuwied gedenkt Terroropfer in Frankreich
Am Donnerstag, den 15. Januar, kamen alle in Neuwied ansässigen Religionsgemeinschaften, weitere Organisationen, der Beirat für Integration, Landtagsabgeordnete, der Oberbürgermeister, Politiker und viele Bürger zusammen, um den Terroropfern in Frankreich zu gedenken.
Neuwied traf sich zum interreligiösen Friedensgebet. Fotos: Wolfgang TischlerNeuwied. Die Kreuzung Mittelstraße/Engerser Straße ist der Standort der Intarsien „Engel der Kulturen“. Dort war der Treffpunkt für das gemeinsame interreligiöse Friedensgebet. Knapp 300 Bürger hatten sich um 16 Uhr dort eingefunden. Die Glocken der Neuwieder Kirchen läuteten.

Oberbürgermeister Roth fand klare Worte. „Solche Terroranschläge wie am 7. und 9. Januar, bei denen 17 Menschen starben, können uns nicht auseinanderbringen. Opfer waren Christen, Juden und Muslime. Wir müssen dafür sorgen, dass solche Taten nicht zum Misstrauen gegenüber Menschen mit anderem Glauben führen.“

Gerade die Stadt Neuwied hat ein besonderes Vermächtnis in Bezug auf die Religionsfreiheit und die Tolerierung Andersdenkender. Die Redner der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften waren sich einig, dass es den Dialog unter den Religionen zu intensivieren gilt. Von den Muslimen war zu hören: „Dieser Akt hat uns Muslime zutiefst getroffen. Die Neuwieder Muslime verurteilen die Tat auf das Schärfste. Leider hat jede Religion Fanatiker und gewaltbereite Menschen. Die Tat ist auch ein Angriff auf den wahren Islam. Wir stehen für die Freiheit.“

Der Arbeitskreis Christlicher Kirchen sprach Fürbitten. Danach brachte die Jüdische Gemeinde ein Totengebet für die Opfer in hebräischer Sprache dar. Die Namen der Opfer wurden verlesen, um sie dem Vergessen zu entreißen. Mehrere Schweigeminuten zum Gedenken der Opfer von Terror und Gewalt wurden abgehalten.

Den Schlusspunkt setzten die Kinder der Ahmadiyya-Gemeinde Neuwied mit ihrem Lied „Islam heißt Frieden“. Am Montag, den 19. Januar findet um 18 Uhr auf dem Luisenplatz Neuwied eine Mahnwache für Toleranz und Menschlichkeit statt. Wolfgang Tischler
       
 
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