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Nachricht vom 24.02.2015
Region
Kommunalwettbewerb HolzProKlima in Rheinland-Pfalz 2015 gestartet
Bis zum 30. Juni werden Städte, Gemeinden und Landkreise in Rheinland-Pfalz gesucht, die durch den vermehrten und verantwortungsvollen Holzeinsatz im öffentlichen Bau- und Auftragswesen aktiv das Klima schützen.
Bei der Pressekonferenz mit Forstministerin Ulrike Höfken Foto: VeranstalterRegion. Die Botschaft der gemeinsamen Auftakt-Pressekonferenz der Initiatoren des Kommunalwettbewerbs HolzProKlima in Rheinland-Pfalz 2015 lautet: Die verantwortungsvolle Verwendung von Holzprodukten aus nachhaltiger Forstwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Vor allem auf kommunaler Ebene kann durch den vermehrten Holzeinsatz im öffentlichen Bau- und Auftragswesen aktiv das Klima geschützt werden. Der Kommunalwettbewerb HolzProKlima will vorbildliche Projekte und Konzepte der Städte, Gemeinden und Landkreise in Rheinland-Pfalz würdigen. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Die eingereichten Projekte werden von einer Expertenjury aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bewertet. Ulrike Höfken, Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, wird am 11. September die Preisträger persönlich auszeichnen. Wertvolle Sachpreise im Gesamtwert von mindestens 17.500 Euro aus der holzverarbeitenden Industrie, werden den Gewinnern zur Verfügung gestellt. Die Ausschreibungstexte und Bewerbungsunterlagen können unter www.holzproklima.de bezogen werden.

Logo des WettbewerbsDie Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emmissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Dabei spielt, wie Umweltministerin Ulrike Höfken anlässlich der Auftaktveranstaltung am 24. Februar in Mainz erklärte, die vermehrte Verwendung von Holz als Baustoff eine zentrale Rolle: „Wer mit Holz baut, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und stärkt die regionale Wertschöpfung im Waldland Rheinland-Pfalz. Schon jetzt ist jedes fünfte im Land errichtete Ein- und Zweifamilienhaus ein Holzgebäude. Diese Entwicklung wollen wir mit dem Kommunalwettbewerb vorantreiben“, sagte Höfken. Das Bauholz eines durchschnittlichen Einfamilienhauses binde etwa fünf bis zehn Tonnen CO2. Damit künftig auch höhere Gebäude im Land aus Holz errichtet werden können, habe die Landesregierung aktuell eine Änderung der Landesbauordnung auf den Weg gebracht: Demnach dürfen Holzbauten künftig bis zu fünf Geschosse hoch sein. Bislang lag die Obergrenze bei drei Geschossen. Höfken verwies darauf, dass fast die Hälfte des Waldes in Rheinland-Pfalz in kommunaler Hand sei und die Städte, Gemeinden und Landkreise damit beim stofflichen Einsatz von Holz eine Vorreiterrolle einnehmen könnten.

Auch Aloysius Söhngen, Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, stellt für die Kommunalen Spitzenverbände im Land fest: „Der globale Klimawandel zählt zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Für die Kreise, Städte, Verbandsgemeinden und Ortsgemeinden sind die Umsetzungen der Energiewende und der Klimaschutz heute wichtige Handlungsfelder.“ Der Wettbewerb HolzProKlima macht deutlich, so Söhngen weiter, dass Wald und Holz wegen der Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre und der langfristigen Bindung des Kohlenstoffs in Holzprodukten eine hohe Bedeutung beim Klimaschutz haben. Holznutzung und Holzverwendung vor Ort stärken aber auch die heimische Wirtschaft, fördern die regionale Wertschöpfung und sichern damit Arbeitsplätze.“

In Deutschland werden durch die stoffliche Nutzung von Holz jährlich ca. 105 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht etwa 15 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen oder 6,2 Milliarden zurückgelegten PKW-Kilometern. Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie und Mitinitiator der Initiative HolzProKlima, erklärt dazu: „Fast alle Materialien zum Bauen und Wohnen müssen mit hohem Energieaufwand künstlich hergestellt werden. Holz dagegen wächst durch Sonnenergie und Photosynthese auf natürliche Weise. Statt an die Atmosphäre CO2 abzugeben, entzieht ihr Holz CO2, gibt Sauerstoff an sie ab und speichert den Kohlenstoff. Dieser bleibt so lange gespeichert, bis das Holz verbrennt oder verrottet. Daher muss Holz möglichst lange im Kreislauf gehalten werden und zunächst stofflich und erst dann energetisch verwendet werden.“

Vor allem im Baubereich kann durch den vermehrten Einsatz von Holz eine besonders positive Klimaschutzbilanz erzielt werden. Mittlerweile ist jeder fünfte in Rheinland-Pfalz errichtete Neubau ein Holzgebäude, ein Umstand den Dr. Gerd Loskant, Vorsitzender des Landesbeirats Holz in Rheinland-Pfalz besonders freut: „Der Kommunalwettbewerb HolzProKlima ist ein wichtiges politisches Signal für den Holzbau. Holzkonstruktionen stehen für geglückte Architektur und Ästhetik, im Innern für Behaglichkeit und Atmosphäre. Jedes Holzelement bindet Kohlendioxid und leistet einen guten Beitrag zum Erhalt unseres Klimas. Mit Holz fühle ich mich wohl.“

Die Initiative HolzProKlima wird von 14 Bundesverbänden und Organisationen der Forst- und Holz-wirtschaft getragen, die sich im Internationalen Jahr der Wälder 2011 zu einem Bündnis zusammengeschlossen haben (www.holzproklima.de). Ihr Ziel ist es, die Verwendung von Produkten aus Holz für den Klimaschutz zu steigern und die ökologischen und ökonomischen Vorteile von Holzprodukten im Vergleich zu alternativen Produkten aus Kunststoff, Stahl, Beton etc. aufzuzeigen.
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