NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 25.03.2015
Region
Vor 70 Jahren erlebte Kurtscheid seinen schwärzesten Tag
Am 7. März 1945 überquerten amerikanische Truppen die Brücke bei Remagen und erreichten das rechte Rheinufer bei Erpel. Trotz heftiger Kämpfe auf den Rheinhöhen kamen die amerikanischen Truppen am 22. März 1945 durch das Wiedbachtal und weiter am 23. März 1945 über Wolfenacker nach Kurtscheid.
Fotos: privatKurtscheid. Der Ort galt durch seine Höhenlage als strategisch wichtig, daher waren die Artillerieangriffe auf Kurtscheid äußerst heftig. Bereits ab dem 9. März 1945 erfolgten die ersten amerikanischen Granateinschläge. Der schwärzeste und schmerzlichste Tag für das Dorf wurde der 23. März 1945. Die amerikanische Artillerie traf mit ihren Granaten im Unterdorf zwei Häuser. Die Granaten durchschlugen die Kellerdecken und explodierten inmitten der schutzsuchenden Bürger. Es kamen insgesamt 21 Menschen ums Leben, davon 17 sofort und vier starben wenige Tage später an den Folgen. Die durch den Beschuss zu beklagenden Toten wurden in einem besonderen Massengrab auf dem Friedhof in Kurtscheid beigesetzt.

Mit einem Gottesdienst am Sonntag, dem 22. März, um 9 Uhr, wurde aus diesem Anlass unter der Mitwirkung des Kirchenchores „Cäcilia“ Kurtscheid und des MGV „Eintracht" Kurtscheid e.V. der Opfer gedacht. Bei der anschließenden Gedenkfeier auf dem Friedhof die vom MV „Harmonie“ Kurtscheid e.V. sowie der Freiwilligen Feuerwehr Kurtscheid, und der Sankt Hubertusschützenbruderschaft Kurtscheid e.V. mitgestaltet wurde, betete Pastor Marco Hartmann für die Kriegsopfer.

Bürgermeister Hans-Werner Breithausen und Ortsbürgermeister Ferdi Wittlich erinnerten und gedachten in ihren Reden der Opfer und der schrecklichen und katastrophalen Situation damals. „Umso mehr sei es für uns alle unverzichtbar für den seit 70 Jahren bestehenden Frieden einzutreten!“ Die Ortsbeigeordneten Norbert Menzenbach, Hans–Bernd Eckert und Horst Ewenz konnten im Anschluss die Namen und Alter der Opfer verlesen. Anschließend wurde ein Kranz niedergelegt.

An der Gedenkfeier nahmen auch viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde teil.
   
Nachricht vom 25.03.2015 www.nr-kurier.de