NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 10.05.2015
Region
Dierdorf - Gymnasium und Realschule werden Europaschulen
Die Nelson-Mandela-Realschule plus und das Martin-Butzer-Gymnasium (MBG) bekamen beide das Zertifikat Europaschule im Bildungsministerium Mainz verliehen. In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt 18 Europaschulen, zwei davon in Dierdorf.
Diese Demonstration war eines der Projekte des MBG. Fotos: Wolfgang TischlerDierdorf. In 2014 konnten sich die Schulen bewerben und mussten eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen. Die Schulen mussten ein Europaprofil in das Leitbild der Schule aufnehmen. Ferner war unter anderem ein erweitertes Fremdsprachenangebot Voraussetzung. Weitere Kriterien waren die vertiefte Auseinandersetzung mit europäischen Inhalten oder Schüleraustausche, Patenschaften. Darüber hinaus gab es noch viele weitere Anforderungen, die beide Dierdorfer Schulen erfüllten.

Die Realschule punktete mit ihrem Comenius-Programm. Im Moment läuft dort bereits das dritte Projekt und eine Schülergruppe weilt gerade in Finnland zum Abschlusstreffen. Das Comenius-Programm ist ein 1997 eingerichtetes Programm der Europäischen Union mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und Schulformen innerhalb der Europäischen Union sowie die Mobilität von Schülern und Lehrern zu fördern. Ferner unterhält die Realschule virtuelle Partnerschaften mit Schulen in ganz Europa. Für diese „eTwinning“-Projekte hat die Realschule schon mehrere Auszeichnungen erhalten. Neben dem virtuellen Austausch gibt es auch mit Polen, Tunesien und Frankreich Austauschprogramme, in deren Rahmen die Schulen sich wechselseitig real besuchen. Diese vielen internationalen Kontakte und weitere Projekte trugen zur Auszeichnung bei.

Das Martin-Butzer-Gymnasium hat zum Beispiel im Leitbild der Schule die „Erziehung zu Toleranz und Akzeptanz gegenüber Fremden“ verankert. Die Schule verfügt über ein erweitertes Fremdsprachenangebot. Sie nimmt an Europäischen Wettbewerben, wie zum Beispiel „Mathematik ohne Grenzen“ teil. Individuelle Schüleraustauschprogramme, Klassenfahrten zu EU-Institutionen nach Brüssel, Luxemburg, Straßburg, Teilnahmen an internationalen Tagungen gehören zum normalen Schulalltag. Im Rahmen des Comenius-Programms gibt es Begegnungen mit Lehrkräften anderer europäischer Schulen. Gastlehrkräfte kommen nach Dierdorf und unterrichten. Die internationale Verzahnung des Gymnasiums ist sehr vielfältig und deshalb wurde die Auszeichnung Europaschule zu Recht verliehen.

Im Zuge der Europawoche gab es an beiden Schulen Projekte, die zum Abschluss ausgestellt wurden. Am Gymnasium wurden am letzten Tage sage und schreibe 33 unterschiedliche Projekte präsentiert. Es gab einen britischen Teeraum, die Geschichte des Crêpe wurde präsentiert, 70 Jahre Kriegsende, Italien und Spanien wurden vorgestellt, deutsch-französische Comics und vieles mehr waren zu bestaunen. Die Mensa hatte die ganze Woche europäische Menüs auf dem Speiseplan. In der Realschule setzte man zum Abschluss auf Mitmachaktionen, wie Europaquiz mit Preisverlosung oder Spiele zum Thema Europa. Zu sehen waren aber auch Bilder der letzten Austauschfahrten. Ein buntes Programm wurde an beiden Schulen präsentiert.

Ausruhen können sich die Schulen auf ihren Lorbeeren nicht, denn das Zertifikat gilt nur für fünf Jahre. Dann heißt es sich einer Überprüfung zu stellen. Für beide Schule steht außerfrage, sie wollen dauerhaft Europaschule bleiben. (woti)
       
Nachricht vom 10.05.2015 www.nr-kurier.de