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Nachricht vom 21.05.2015
Region
Was passiert mit dem Freibadgelände Unkel?
Naturspielplatz, Open-Air Kino oder Stellplätze für Wohnmobile – für die zukünftige Nutzung des nahezu brach liegenden Freibadgeländes in Unkel kamen viele Ideen zusammen. Diese haben Bürger bei der jüngsten Einwohnerversammlung der Verbandsgemeinde Unkel eingebracht.
Bürgermeister Karsten Fehr  sammelte Ideen zur zukünftigen Nutzung des Freibadgeländes. Fotos: Simone SchwambornUnkel. Nachdem das Freibad vor zehn Jahren den Betrieb einstellte, wurde das Gelände der Verbandsgemeinde (VG) nur sporadisch als Freizeitgelände genutzt. Ein rund 500 Mitglieder zählender Förderverein kämpfte in den vergangenen Jahren darum, das Freibad wieder mit Leben zu füllen, scheiterte jedoch an der geforderten Bankabsicherung. Verwaltung und VG-Rat wollen, dass das rund 23.000 Quadratmeter große Areal wieder regelmäßig genutzt wird und deshalb baten sie bei der Einwohnerversammlung am Donnerstag, 21. Mai, um Ideen.

„Die Verbandsgemeinde hat kein Geld und somit sind so genannte freiwillige Ausgaben nicht möglich“, machte Verbandsbürgermeister Karsten Fehr im Sitzungssaal des Rathauses auf den fehlenden, finanziellen Handlungsspielraum aufmerksam. Die brennendste Frage aus dem Publikum war, ob es bis dato Verhandlungsgespräche zum Verkauf des Geländes gegeben hat, zum Beispiel an einen Investor oder an die Stadt, die vor 1975 Eigentümerin war. „Bis heute sind keine Gespräche mit der Stadt geführt worden“, antwortete Stadtbürgermeister Hausen.

Eine der Befürchtungen war, das Nicht-Unkeler (aus dem Rat) sich für die Vergabe des Unkeler Geländes an einen fremden Investor entscheiden. „Unkel profitiert davon, wenn junge Familien hierher ziehen. Die Bildungseinrichtungen sind ja schon ein Vorteil. Aber ein Freizeitangebot für Familien ist so bedeutend. Für Bürger und Vereine vor Ort ist es wichtig, bei der zukünftigen Nutzung des Grundstückes Herr im eigenen Haus zu bleiben“, meinte Ulrike Kessel.

Katja Lorenzini legte Wert darauf, dass das Gelände für alle öffentlich zugänglich ist und nicht mit Eintrittsgeldern belegt wird. „Ein professioneller Betreiber wird immer Eintritt nehmen. Für den Unterhalt des Geländes ließen sich Einnahmen auch so generieren zum Beispiel über den Betrieb eines Kiosk“, hatte Lorenzini noch weitere Ideen im Gepäck: „Vorstellbar wäre ein frei zugängliches Freizeitgelände mit Wasserspielplatz, Open-Air Kino, Bolzplatz und Stellplätze für Wohnmobile.“ Über Stellplatzgebühren ließe sich ebenfalls Einkommen erzielen. „Reisemobiltourismus ist beliebt und auch die Gastronomie würde profitieren“, sagte Christian Rosenzweig.

Ein Fitnessareal für Senioren, naturnaher Abenteuerspielplatz mit pädagogischer Betreuung und Kleinkunstbühne im ehemaligen Wasserbecken zählten zu den Ideen. So oder so entstünden jedoch Kosten. Deshalb meinten einige Zuhörer, Konzepte mit der Abnahme von Eintrittsgeldern an der „Pforte“ nicht gleich auszuschließen. Für Rex Stephenson deutete sich bei der Versammlung eine Polarisierung der Meinungen an: Um Polarisierung zu vermeiden, wäre die Bildung einer Arbeitsgruppe gut, die die Interessen von Bürger und Vereine abdeckt.

„Auch wollen die Anwohner einbezogen werden. Als das Freibad noch existierte, war um 20 Uhr Ruhe. Jetzt finden dort zeitweise Veranstaltungen statt, die bis tief in den Abend mit Lärmaufkommen verbunden sind. Die Anwohner sollten einbezogen werden, um Diskussionen im Nachhinein zu vermeiden“, sagte Carsten Walbröhl.

Über die Einwohnerversammlung hinaus sammelt die Verbandsgemeinde Unkel Ideen zur zukünftigen Nutzung des Freibadgeländes. Bürger können diese bis 7. Juni mit Hilfe eines Online-Formulars (www.vgvunkel.de) im Rathaus abgeben oder per Email schicken (info@vgvunkel.de) Simone Schwamborn
 
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