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Nachricht vom 22.06.2015
Kultur
Jubiläums-Benefiz-Gala in Abtei Rommersdorf
Django Reinhardt und sein Orchester brachten die Abtei Rommersdorf zum Swingen bei dem Jubiläumskonzert „Django Reinhardt in Concert“ zugunsten der Vor-Tour der Hoffnung, der Benefiz-Radtour für krebskranke und hilfsbedürftige Kinder. Die Sponsoren übergaben einen Spendenscheck über 6.000 Euro.
Django Reinhardt mit Orchester in der Abtei Rommersdorf. Fotos: Helmi Tischler-Venter.Neuwied. Ungewohnte Töne riefen die Zuhörer am Montagabend, 22. Juni in die alt-ehrwürdige Abtei Rommersdorf: Die Glocken der ehemaligen Friedenskirche Neuwied hängen inzwischen im Kirchturm der Abtei und werden bei besonderen Anlässen geläutet.

Jürgen Grünwald, der Initiator und Macher der Radveranstaltung „Vor-Tour der Hoffnung“, freute sich, dass er mit seinem Team bereits seit 20 Jahren krebskranken und hilfsbedürftigen Kindern helfen kann. Große Geldsummen wurden bereits erradelt und weitere werden noch benötigt werden. Grünwald versprach, jeder Euro komme da an, wo er gebraucht wird, ohne Abzug von Verwaltungskosten.

Zu Beginn spielte eine fünfköpfige Combo eine halbe Stunde lang Swing-Jazz, „mit dem wir alle aufgewachsen sind“, wie Sascha Reinhardt erläuterte. Mit drei akustischen Gitarren, einer elektrischen Bass-Gitarre und Schlagzeug brachten die Musiker mit Können und hör- und sichtbarer Spielfreude Stimmung in die Kirche.

Diese „Vorgruppe“ aus der Reinhardt-Dynastie wurde von Walter Desch, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Lotto-Rheinland-Pfalz-Stiftung und Vizepräsidenten des Landessportbundes Rheinland-Pfalz als „weltmeisterlich“ bezeichnet. „Musik, die Spaß macht für Menschen, die im Leben zu kurz gekommen sind“, freute er sich bei der Spendenscheckübergabe. Mit seiner Bemerkung, bei der „Vor-Tour der Hoffnung fahren alle möglichen und unmöglichen Leute mit“, erntete er kritische Lacher von den zahlreich anwesenden Politikern und Mitradlern. Django Reinhardt zeigte sich von Grünwalds Initiative beeindruckt und versprach, in diesem Jahr auch an der Radtour teilzunehmen. Dr. Hermann-Josef Richard, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Neuwied, ergänzte, man könne in seiner Bank nur Vorstand werden, wenn man mitradele. Er versprach außerdem eine weitere Gabe beim Radeln.

Dann legten Django Reinhardt und sein Orchester gewaltig los mit „Sweet Caroline“, gefolgt von Blues- und Schlager-Titeln aus den 50er Jahren. Mit voluminöser Stimme brachte der Sänger das Publikum zum Klatschen und Mitwippen. Die Elvis-Presley-Hits, die er sehr authentisch wiedergibt, kamen bei dem überwiegend Ü50-Publikum am besten an. „It‘s now or never“, „Suspicious Minds“ und die Ballade „In the ghetto“ füllten den Raum ebenso mit Klang wie Rock’n Roll-Hits: „Johnny be good“ oder „Rollin‘ on the river“. Zwischendurch sang Django mit Gastsängerin Lorraine Reinhardt im Duett „Tell me quando“ und brachte Jazz-Titel zu Gehör. Zum Mitsingen forderte er bei „Delilah“ auf. Die Orchestermusiker, von denen viele dem Reinhardt-Clan angehörten, zeigten mit Solo-Einlagen ihr umfassendes Können.

Mit dem Sinatra-Song „My way“ als 23. Lied beendete Django Reinhardt das Jubiläumskonzert. Als geforderte Zugabe sang er dann noch einen Elvis-Presley-Hit: „Falling in love with you“. htv
       
 
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