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Nachricht vom 16.07.2015
Kultur
WHG-Theater-AG führte "Momo" auf
In drei gut besuchten Abendvorstellungen zeigten die Kinder der Theater-AG des Neuwieder Werner-Heisenberg-Gymnasiums der Klassen fünf bis acht, wie ein rätselhaftes, aber liebenswertes kleines Mädchen ihre Freunde aus den Fängen der Zeitdiebe befreit.
Noch beraten die Kinder im Amphitheater, wie sie ihre Eltern wieder vom Zeitsparen abbringen - bald werden sie alle selbst Gefangene der Zeitdiebe und müssen von Momo gerettet werden. Foto: privatNeuwied. Die von Vita Huber für die Bühne bearbeitete legendäre Geschichte "Momo" aus der Feder von Michael Ende begeisterte in der Aula der Schule nicht nur Verwandte und Lehrer, sondern auch zahlreiches anderes interessiertes Publikum.

War es zwar für die jungen Schauspieler sichtlich schwer, den großen Saal mit der eigenen Stimme wirklich auszufüllen - es gab wie im professionellen Theater keine Mikrofon-Unterstützung - , so glichen sie manchen etwas leisen Beitrag durch überzeugende Auftritte der einzelnen Figuren und eine lobenswerte Textsicherheit aus. Sollte diese Truppe unter der Leitung ihrer Lehrerinnen Jutta Henrich-Schönhofen und Annette Ficus auch in den nächsten Jahren weiter "im Geschäft" bleiben, hat das WHG für die Zukunft beachtliches Potenzial, noch ein großes Publikum mit aufsehenerregenden Aufführungen zu erfreuen.

Das Motiv von "Momo" jedenfalls traf den Zeitgeist heute noch besser als zur Zeit seiner Abfassung 1973: Es nützt nichts, der Zeit, der Effizienz und dem Profit hinterherzujagen und dabei alles außer Acht zu lassen, was im Leben wirklich wertvoll ist: Freundschaft, Freude, sich Zeit nehmen füreinander zum Beispiel. Die kleine Momo hat es im Buch und auf der WHG-Bühne geschafft: Die grauen Männer von der Zeitsparkasse verlieren am Ende ihre Macht. Das lässt hoffen. Frank Hachemer
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