NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 28.09.2015
Sport
Endlich Heimspiel: Bären empfangen FASS Berlin
Auf diesen Moment haben Spieler und Fans lange gewartet: 189 Tage nach dem letzten Pflichtspiel der vergangenen Saison kehrt der EHC Neuwied endlich wieder in die heimische Bärenhöhle zurück. Die Deichstädter empfangen am Freitag, den 2. Oktober um 20 Uhr zum ersten Heimspiel der neuen Oberliga-Nord-Saison FASS Berlin.
EHC-Trainer Craig Streu. Foto: fischkoppMedienNeuwied. „In Neuwied auf das Eis zu gehen wird für uns alle ein ganz besonderer Moment sein“, sagt EHC-Trainer Craig Streu, dessen Team zudem am Sonntag auswärts bei den Moskitos in Essen gefordert ist (19 Uhr).

Während fast alle Teams der Liga am vergangenen Wochenende bereits im doppelten Einsatz waren, stand für Neuwied „nur“ das Spiel bei den Tilburg Trappers auf dem Programm. Hintergrund: Im Icehouse Neuwied gab es am vergangenen Wochenende noch kein Eis. „Ich habe das Spiel noch einmal auf Video analysiert“, sagt der Neuwieder Cheftrainer nach dem 4:1-Sieg beim niederländischen Meister. „Besonders in der defensiven Zone haben wir sehr gut gestanden. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben.“

EHC-Keeper Björn Linda wurde nach der starken Leistung in Tilburg von der Eishockey-News zum Spieler der Woche gekürt. „Absolut zu Recht“, freute sich sein Trainer. „Wenngleich sich das ganze Team ein Lob verdient hat. Es gibt aber auch noch viele Dinge, die wir verbessern müssen.“ Interessanter Quervergleich: Zwei Tage nach der Niederlage gegen Neuwied gewann Tilburg das Auswärtsspiel beim Herner EV ungefährdet mit 5:1.

Zum ersten Heimspiel kommt nun mit FASS Berlin gleich ein neuer Gegner in die Bärenhöhle. FASS – das steht für „Freier Akademischer Sportverein Siegmundshof“, weshalb bei den Berlinern auch gerne von den „Akademikern“ die Rede ist. In einem Bierkeller einst von Studenten als Fußballverein gegründet, ist Eishockey heute die bekannteste Abteilung des Vereins. Weil die Gründungsmitglieder im Studentenwohnheim in der Straße „Siegmunds Hof“ wohnten, gaben sie dem Verein den gleichlautenden Namen. „Ich freue mich, mal wieder nach Neuwied zu kommen“, sagt Berlins Trainer Jesse Panek. „Das letzte Mal war ich mit der Düsseldorfer EG da.“ Das muss Ende der 1990er-Jahre gewesen sein. Später war Panek auch mal als Neuwieder Trainer im Gespräch, doch die Idee zerschlug sich.

Jetzt also kommt Panek mit FASS in die Deichstadt – ein Team, das mit dem DEL-Ligisten Eisbären Berlin kooperiert. „Wir haben eine junge Mannschaft, die schon an den ersten beiden Spieltagen viele Erfahrungen sammeln konnte.“ Die Berliner verloren ihre Partien gegen die Wedemark Scorpion (3:4) und bei den Icefighters Leipzig (3:7). Zwar werden zwei erfahrene Leistungsträger in Neuwied nicht mit dabei sein, aber: „Dafür kriegen ich zwei weitere junge Spieler vom DNL-Team der Eisbären“, sagt Panek.

„Wir werden über 60 Minuten unser Bestes geben. Das wird ein interessantes Spiel. Und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Artur Tegkaev.“ Der EHC-Stürmer hatte unter anderem im Nachwuchs der Düsseldorfer EG unter Panek gespielt. „Wir haben Respekt vor dem Gegner, wollen das Spiel aber vom ersten Bully weg kontrollieren und bestimmen“, sagt EHC-Trainer Streu zum Freitagsgegner.

Das Sonntagsspiel verschlägt die Bären dann zu „alten Bekannten“: die Moskitos aus Essen, die jetzt Wohnbau Moskitos heißen – ein Sponsor hat sich die Namensrechte des Teams aus dem Ruhrpott gesichert. Essen verlor am ersten Spieltag trotz Führung gegen Herne mit 2:4, schlug am vergangenen Sonntag dann überraschend den haushohen Ligafavoriten Füchse Duisburg im Penaltyschießen mit 3:2. „Ich erwarte ein ganz enges Spiel“, sagt Craig Streu. „Das sind zwei sehr junge Teams mit gleichen Spielanlagen.“ Die Essener gehen mit einer jungen Mannschaft an den Start, der Durchschnitt liegt unter 21 Jahren. Die Bären haben einen Altersdurchschnitt von 21,9 Jahren.

„Natürlich gehen wir mit unserer ,Juniorenmannschaft` als klarer Außenseiter in das Spiel gegen Neuwied“, sagt Moskitos-Trainer Frank Gentges. „Die Vorzeichen in dieser Saison sind eben ganz anders als in der Vorsaison. Aber wir schenken nichts ab und werden wie schon in der vergangenen Woche alles tun, um konkurrenzfähig zu sein.“ Verzichten muss Gentges auf Importspieler Andrej Bires sowie auf Matthias Vostarek und Tobias Brazda (alle verletzt). Beim erkrankten Vojtech Suchomer ist der Einsatz noch fraglich.
Nachricht vom 28.09.2015 www.nr-kurier.de