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Nachricht vom 29.09.2015
Region
Erste Flüchtlinge zogen in Raiffeisen-Turnhalle ein
Nun sind sie also da, zentral untergebracht in der Raiffeisen-Turnhalle. 21 Flüchtlinge leben jetzt hier, warten auf die Möglichkeit, eine Wohnung oder ein möbliertes Zimmer in Neuwied beziehen zu können, nach einer monatelangen Odyssee ein Zuhause zu finden.
OB Roth im Gespräch mit einigen Ankömmlingen in der Raiffeisen-Turnhalle. Fotos: Stadt NeuwiedNeuwied. Dass der Bezug von Wohnungen zurzeit in Neuwied nicht möglich ist, bedauerte Neuwieds Oberbürgermeister Nikolaus Roth, der die Neuankömmlinge gemeinsam mit Sozialdezernent Michael Mang und Vertretern der Wohlfahrtsverbände und Kirchen willkommen hieß.

Neuwied sei schon immer offen gewesen für Verfolgte und Flüchtlinge, betonte der OB bei seiner Begrüßung. Hier seien sie willkommen, und hier werde man ihnen auch helfen. Er appellierte aber auch an die Menschen, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen – eine Grundvoraussetzung, um hier leben und später auch einmal arbeiten zu können.

Die Syrer, die nun in der Raiffeisenschule ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben, sind überwiegend junge Leute, darunter einige Frauen. Einige können sich gut auf Englisch verständigen. Sie äußerten vor allem zwei Wünsche: So schnell wie möglich Sprachkurse zu besuchen und zu arbeiten. „Wir sind jung, zum großen Teil schon monatelang unterwegs. Wir haben fast ein Jahr unseres Lebens verloren, Terror erlebt, unsere zerstörte Heimat hinter uns lassen müssen. Jetzt wollen wir neu anfangen und uns einbringen in die Gesellschaft unserer neuen Heimat.“ Die junge Frau, die das sagt, ist Faten Rafie. Sie hat einige Jahre bei einer Fluggesellschaft gearbeitet, bevor sie ihr Zuhause verlassen musste. Stellvertretend für alle erklärte sie, dass die Flüchtlinge eigentlich nur eines wollen: endlich ankommen.

Gemeinsam mit vielen Verbänden, Organisationen und Kirchengemeinden organisiert die Stadtverwaltung die Betreuung der Flüchtlinge. In den nächsten Wochen werden noch etliche hinzukommen. Und sie alle sollen in erster Linie zunächst mal eines: die deutsche Sprache lernen. Denn dann ist die Integration all dieser Menschen wesentlich leichter. Wer Wohnraum für die jungen Syrer zur Verfügung stellen möchte, damit sie aus der Massenunterkunft in ein „richtiges“ Zuhause umziehen können, sollte sich mit der Stadt in Verbindung setzen: fluechtlingshilfe@neuwied.de oder 02631 802 5050.
 
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