NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 01.10.2015
Region
Asylbewerberfamilie zieht ins Windhagener Pfarrhaus
Die Pfarrei St. Bartholomäus Windhagen ist seit über drei Jahren ohne eigenen Pfarrer. Daher war das Pfarrhaus, um es nicht ungenutzt stehen zu lassen, bis vor einigen Monaten an zwei Mitarbeiter einer ortsansässigen Firma vermietet gewesen.
Matthias Börder, Ute Sessenhausen, die Asylbewerbereltern mit den drei Kindern, Fatima Mozzafari, Helmut Wolff vor dem Haus von Fatima Mozzafari (von links). Foto: privatWindhagen. Nach deren Auszug hat der Kirchenvorstand der Bartholomäus – Pfarrei beschlossen, das leerstehende Pfarrhaus für die Nutzung durch Asylbewerber zu vermieten. In diesem Haus befinden sich zwei separate Wohnungen. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten Anfang September stand das Haus zur Nutzung zur Verfügung.

Helmut Wolff hat gegenüber dem zuständigen Sozialamt bei der Verbandsgemeinde Asbach gebeten, dass das Pfarrhaus möglichst mit zwei Familien mit Kindern belegt wird. Denn sowohl vor wie hinter dem Pfarrhaus besteht ausgiebig Spielfläche für Kinder abseits der Straße.

Eine erste Asylantenfamilie (Vater, Mutter, drei Kinder drei, sieben, und acht Jahre) ist am 24. September dort eigezogen. Diese bereits eingezogene Asylantenfamilie kam in einer Odyssee aus Syrien. Für deren jüngstes Kind bietet die Bartholomäus-Kita in Windhagen einen Platz an. Eine weitere Asylantenfamilie wird kurzfristig für die zweite noch freie Wohnung erwartet.

Fatima Mozzafari, eine inzwischen in Windhagen wohnende Iranerin, hat gegenüber Helmut Wolff erste Hilfestellung beim Dolmetschen in arabischer Sprache gegeben. Mit ihrer Hilfe konnte diese Asylanten-Familie formal in der Gemeinde begrüßt werden. Mit dabei war Ute Sessenhausen, die Leiterin der katholischen Kita in Windhagen sowie auch Matthias Börder von der örtlichen Kirchengemeinde.

Vor allem ging es Helmut Wolff darum, bei diesem ersten Gespräch zu erfahren, in welchen Bereichen des alltäglichen Lebens Hilfestellungen von konkret diesen Asylbewerbern benötigt werden.

Ein Wörterbuch mit Begriffen über allgemeine Nahrungsmittel hat die Familie, aber das hilft nur für die ersten Anfänge. Eine erste Hilfestellung konnte über Fatima Mozzafari auch in gesundheitlicher Hinsicht unmittelbar gegeben werden, denn das kleinste Kind ist inzwischen erkrankt. So konnte gegenüber einem Arzt rasch die notwendige erbetene Hilfestellung mitgeteilt werden.

Wegen fehlenden Dinge, zum Beispiel Kinderkleidung und Schuhe, wärmeres Bettzeug ging Helmut Wolff sowohl in der Gemeinde Windhagen unverzüglich auf Suche; aber auch besuchte er mit der Asylantenfamilie die AWO-Station im benachbarten Asbach sowie die Sprachschule für Asylbewerber in den Räumlichkeiten der Asbacher Tafel. Denn vor allem der Mann (Diplom-Ingenieur für Maschinenbau) ist am sehr raschen Erwerb von Deutschkenntnissen sehr interessiert. Ein rasches Sprachelernen durch die Asylbewerber ist laut Helmut Wolff auch deswegen unbedingt wichtig, um eine rasche Integration zu ermöglichen. Windhagen ist gemäß Helmut Wolff eine für neue Mitbewohner offene und warmherzige Gemeinde; dies soll dies auch unbedingt so bleiben.
Nachricht vom 01.10.2015 www.nr-kurier.de