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Nachricht vom 13.10.2015 |
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Region |
Die Situation der B42 bedarf eines gemeinsamen Vorgehens |
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Die Höherstufung der B42 im Bundesverkehrswegeplan ist ein Ziel, das bei einer vom heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel einberufenen B 42-Konferenz in der Jugendherberge Kloster Leutesdorf thematisiert wurde. |
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Leutesdorf. Weitere Punkte waren die nach Fertigstellung der Baumaßnahme Hammerstein zum Herbst nächsten Jahres von der Kreisverwaltung beabsichtigte Aufhebung des LKW-Durchfahrtsverbotes, sowie der durch den Verkehr auf der B 42 verursachte gesundheitsschädliche und schlafraubende Lärm, der durch Lärmbelästigungen von der parallel verlaufenden Schienentrasse nochmals verstärkt wird. „Die Situation der B42 bedarf eines gemeinsamen, zielgerichteten Vorgehens in der Region“, rief Erwin Rüddel auf.
Auf dessen Initiative hin saßen die Verbandsbürgermeister Karsten Fehr (Unkel), Hans-Günter Fischer (Linz) und Michael Mahlert (Bad Hönningen), die Stadtbürgermeister Dr. Hans Georg Faust (Linz) und Reiner Kilgen (Neuwied) und Ortsbürgermeister Volker Berg (Leutesdorf) am runden Tisch. Der LBM Cochem-Koblenz war durch seinen Leiter Bernd Cornely sowie dessen Stellvertreter Werner Oster präsent und IHK-Regionalgeschäftsführer Fabian Göttlich saß ebenfalls mit am Tisch. Darüber hinaus konnte Rüddel seinen Stellvertreter im CDU-Kreisvorstand, Viktor Schicker, Landtagsabgeordnete Ellen Demuth und Landtagskandidaten Jörg Röder begrüßen. Die Kreisverwaltung und die Polizei hatten sich Rüddels Einladung verweigert.
Um den vor allem von Anwohnern geforderten Anliegen gerecht zu werden, sind aber weitere Maßnahmen unverzichtbar. So ‚schlummert‘ seit vielen Jahren die Ortsumgehung Leutesdorf auf der Stufe „Weiterer Bedarf“. Inzwischen wird im Weinort eine auch beim LBM Zustimmung findende „Bahnparallele“ diskutiert. Damit vom LBM zumindest eine Planung für die auf zirka 20 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagte Maßnahme realisiert werden kann, müsste das Projekt in den „Vordringlichen Bedarf“.
Rüddel: „Leutesdorf ist ein letzter, wichtiger Lückenschluss, der hier für den Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist. “Es dürfe aber die Problematik, die sich B42-bedingt in Linzhausen stellt, gleichermaßen nicht vernachlässigt werden. Das griffen auch die Linzer Bürgermeister, Hans-Günter Fischer für die Verbandsgemeinde und Dr. Hans Georg Faust für die Stadt, auf. Verbandsbürgermeister Fischer: „In Linzhausen sind die Bewohner einer unerträglichen Situation ausgesetzt, an der sich in all den Jahren nichts geändert hat, weil nichts geschehen ist.“ Bürgermeister Reiner Kilgen erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Problematik in der Berggärtenstraße in Neuwied.
Auch deshalb stieß die von der Kreisverwaltung zum Herbst nächsten Jahres beabsichtigte Aufhebung des LKW-Durchfahrtverbotes auf der B42 zwischen Unkel und Neuwied bei den Bürgermeistern und den beteiligten Abgeordneten auf Ablehnung beziehungsweise Zurückhaltung. Dazu wurden insbesondere Klagen von Anwohnern angeführt, die sich durch den Verkehrslärm von der B42 und den Schienenlärm in die „Lärmzange“ genommen fühlen.
Der Bürgermeister der Stadt Linz, Dr. Hans Georg Faust, wies als Mediziner und promovierter Facharzt einmal mehr auf durch Verkehrslärm verursachte krankmachende Einflüsse hin. Bad Hönningens Verbandsbürgermeister Michael Mahlert äußerte: „Mich haben wiederholt Anlieger angesprochen, die bereits jetzt bedingt durch den Verkehrslärm der B 42 nachts nur eine Ruhezeit von höchsten dreieinhalb Stunden finden. Und das ist nicht zumutbar!“ Dem stimmte der Leutesdorfer Ortsbürgermeister Volker Berg zu und ergänzte: „Wir zählen hier in Leutesdorf innerhalb 24 Stunden rund 1.000 LKW, von denen die meisten nachts zwischen 2 Uhr und 6 Uhr durch unseren Ort fahren.“
„LKW-Durchgangsverkehr hat in dieser Region nichts zu suchen“, sagte der Linzer Verbandsgemeindechef Hans-Günter Fischer. Sein Unkeler Amtskollege Karsten Fehr stimmte da gleich mit ein. Es hätten in den vergangenen Jahren Verkehr und Lärm erheblich zugenommen. Darum gelte es entlang der B42 für mehr Lebensqualität zu sorgen. Dazu gehörten auch weniger Erschütterungen, die Gebäude- und Straßenschäden verursachen.
IHK-Regionalgeschäftsführer Fabian Göttlich vertrat die Auffassung, dass Gründe für eine Verkehrsbeschränkung auf der B42 einer heutigen Überprüfung nicht mehr standhielten. Seiner Meinung nach habe das Fahrverbot letztendlich keinen Einfluss auf die Anzahl der LKW, da der ganz überwiegende Teil der LKW durchfahrtberechtigt sei. „In Neuwied ansässige Unternehmen müssen bis dato bis zu mehrere Tausende Euro für Ausnahmegenehmigungen abführen“, so Göttlich.
Bei einer Aufhebung sei es zudem sehr unwahrscheinlich, dass überregionale Verkehre, etwa von Darmstadt nach Bonn oder Wiesbaden nach Köln, zukünftig über die B42 abgewickelt werden. „Zudem ist die B42 seit dem 1. Juli dieses Jahres zwischen Koblenz-Pfaffendorf und Lahnstein / Anschluss B260 für LKW ab 12 Tonnen mautpflichtig, seit dem 1. Oktober gilt die Maut auch für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen. Die B42 im Abschnitt Neuwied und Anschluss A48 / B413 ist bereits heute mautpflichtig. Mit Blick in die Zukunft gilt es das Straßennetz weiterzuentwickeln und Lückenschlüsse zügig anzugehen“, so Göttlich.
Hierzu seien die Grundlagen bei der B 42, außer Linzhausen und Leutesdorf, nicht mehr gegeben. Seiner Meinung nach habe das Fahrverbot letztendlich keinen Einfluss auf die Anzahl der LKW. Aufgrund erfolgloser Verkehrskontrollen bisher würde sich das Verkehrsaufkommen nach der Freigabe nicht erhöhen aber die heimische Wirtschaft entlasten. Dies schaffe dann auch sichere Arbeitsplätze.
„Wir haben die Thematik um die B 42, zwischen Unkel und Neuwied, mit ihren Problemen aber auch positiven Möglichkeiten ausführlich erörtert. Nun gilt es Lösungen zu erreichen, bei denen die Bürger im Mittelpunkt stehen und Unternehmen nicht zusätzlich belastet werden“, zog Erwin Rüddel als Fazit der von ihm initiierten B 42-Konferenz. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten in Hammerstein soll es eine erneute Verkehrszählung geben, die zusätzlich zu den Zahlen auch den Ziel- und Quellverkehr ermittelt. Dies sei nur möglich, wenn über die Polizei jeder LKW gestoppt und dies explizit ermittelt würde. Nach dieser Ermittlung soll es dann erneut Gespräch mit den Betroffenen und der Straßenverkehrsbehörde geben. |
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Nachricht vom 13.10.2015 |
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