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Nachricht vom 28.10.2015 |
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Region |
Kreiswaldbauverein: Fahrt durch artenreiche Wälder |
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Die große Lehrfahrt des Kreiswaldbauvereins Neuwied führte im September in den Westerwald. Mehr als 50 Teilnehmer waren der Einladung zum Besuch des Forstamtes Rennerod und des Schöffelparks gefolgt. Fragen zur forstamtlichen Praxis, aber auch Geschichtliches standen dabei im Fokus. |
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Rennerod. Unter den Teilnehmern waren auch der Privatwaldbetreuer des Forstamtes Dierdorf Dieter Steinebach und der Gebietsreferent von Landesforsten OFR Kurt Milad. Das Forstamt Rennerod mit dem Leiter Michael Weber hatte das Besuchsprogramm unter das Thema gestellt, „Nadelbäume – tragende Säulen einer naturnahen Forstwirtschaft“. Dabei konnten Fragen der forstlichen Praxis mit den beiden zuständigen Revierleitern Otmar Esper und Jochen Panthel in direktem Gespräch diskutiert werden.
Am Beispiel der Fichte, Weißtanne und Douglasie wurde die natürliche Verjüngung, die Stabilisierung und Aufwertung der Bestände durch Beimischen weiterer Baumarten und die Erschließung und Flächenvorbereitung für diese Nadelbaumarten in der Praxis des Forstamtes erläutert.
Die Forstleute konnten an Hand der Wuchsleistung der gezeigten Bestände überzeugend darlegen, dass es möglich ist, den Wertzuwachs der Bestände bei gleichzeitiger Risikominimierung erheblich auszubauen. Die vom Forstamt betreuten Kommunal- und Privatwaldflächen sind zugleich in der Lage, einen hohen Beitrag zur Biodiversität und nachhaltigen Landnutzung zu leisten.
Unter den hiesigen Boden- Klimaverhältnissen sind gemischte Nadelholz-Laubwälder äußerst resistent gegenüber extremen Witterungsbedingungen und zugleich verlässlicher Lieferant von Rohholz für die einheimischen Sägewerke. „Geben wird den Nadelhölzern einen angemessenen Platz in unseren Wäldern, um weiterhin eine ökologische und ökonomische Stabilität zu gewährleisten“, so das Fazit des engagierten Forstfachmanns Michael Weber.
Den interessierten Mitglieder des Kreiswaldbauvereins Neuwied konnte der Forstamtsleiter mit seinen beiden Revierförstern erläutern, dass 86 Einzelbetriebe der Kommunen im Westerwald mit 11.225 ha und 2.160 ha Wald in der Hand von Kleinprivatwaldbesitzer über 95 Prozent des gesamten Forstamtsfläche ausmachen. Sorge bereitet das um sich greifende Eschentriebsterben. Es zeigt sich einmal mehr, dass nicht nur Nadelhölzer sondern auch Laubhölzer von erheblichen Kalamitäten betroffen sein können.
Dr. Born-Siebicke unterstrich in ihrem Dank an den Forstamtsleiter und seine Mitarbeiter die Bedeutung einer guten Dienstleistung der Forstämter für die mittleren und kleineren Privatwaldbesitzer. Auch bei der Auswahl der standortgerechten Baumarten und deren nachhaltiger Nutzung komme es auf eine intensive Zusammenarbeit zwischen Privatwald und Forstamt an. Aus unternehmerischer Sicht sei es immer wieder erforderlich, marktgerechte Holzpartien anzubieten und diese unter Wahrung der ökologischen Vielfalt zu erzeugen.
Ein Besuch im Schöffelpark rundete die waldbauliche Exkursion ab. Die Teilnehmer waren beeindruckt, wie es gelingt, den traditionsreichen Basaltabbau nicht nur in seinen geologischen und technischen Dimensionen darzustellen, sondern zugleich auch die soziale und kulturelle Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges für die Westerwaldregion erfahrbar zu machen. Zudem konnten die Teilnehmer bei ihrem Rundgang den Beitrag dieser ökologischen Nischen für den Erhalt der Biodiversität in dieser durch ihre rauen Klimaverhältnisse geprägten Region kennenlernen.
Alle Teilnehmer hatten im Anschluss Gelegenheit im Rahmen eines regionaltypischen Abendessens in der „Steigalm“ in Bad Marienberg Gelegenheit, den Erfahrungsaustausch untereinander zu pflegen und die gewonnen Eindrücke für ihre betriebliche Situation einzuschätzen. |
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Nachricht vom 28.10.2015 |
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