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Nachricht vom 04.11.2015
Region
Wegsperrungen im Wald beachten – sonst Lebensgefahr
Wenn die Blätter sich färben und abfallen beginnt die Haupt-Erntezeit im Forstamt Dierdorf. In den betroffenen Wäldern sind Wegesperrungen unerlässlich. Umfallende Bäume oder herabstürzende Äste können für die Waldbesucherinnen und -besucher zu einer ernsten Gefahr werden.
Im Gemeindewald Rüscheid hat die Holzernte beim Laubholz begonnen. Die Forstwirte Christian Kubitza und Christoph Lehning bei der Aufarbeitung einer gefällten Buche. Foto: Frank KrauseDierdorf. „Der Beginn der Vegetationsruhe ist der Startschuss für die Holzernte im Laubwald in den verschiedenen Forstrevieren. Die Arbeiten werden bis zum Frühjahr dauern. Bäume ohne Laub und ohne Pflanzensaft im Baumstamm sind leichter und ungefährlicher zu fällen. Außerdem ist das im Winter gefällte Holz haltbarer“, erklärte Forstamtsleiter Uwe Hoffmann vom Forstamt Dierdorf.

Die Rücksichtnahme auf die Naturkreisläufe ist ein Muss in der Forstwirtschaft, dem umweltfreundlichsten Wirtschaftsbetrieb. Ein Forstbetrieb verbraucht verhältnismäßig wenig Energie und statt unerwünschter Schadstoffe produziert der „Produktionsstandort Wald“ saubere Luft. „Kein Autohersteller oder Stahlproduzent kann das von sich behaupten“, resümiert Revierförster Frank Krause aus Anhausen. „Unsere Erntemengen werden streng nach den Kriterien der forstlichen Nachhaltigkeit und der langfristigen ökologischen Waldentwicklung geplant“, erläutert er. Es werde nicht nur im Forstrevier Anhausen weniger Holz gefällt, als jährlich zuwachse, so dass die Holzvorräte weiter anwachsen. Neben der wichtigsten Laubbaumart Buche werden in dieser Saison Eichen, Eschen, Ahorne, Pappeln, und Birken gefällt. Die verschiedenen Hölzer werden – je nach Qualität – zu Furnier, Möbeln, Fußböden, Treppen, Spielzeugen, Spanplatten, Papier- und Energieholz verarbeitet.

Holz aus heimischen Wäldern ist und bleibt der mit großem Abstand umweltfreundlichste und ökologischste Rohstoff“, erklärt Uwe Hoffmann, „und die Holz- und Forstwirtschaft ist mit mehr als 1,1 Millionen Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber in Deutschland.“ Nach Auskunft des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) arbeiten mehr Menschen in dieser Branche als beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau oder in der Automobilindustrie.

Das Forstamt bittet um Verständnis für mögliche Unannehmlichkeiten durch die Waldarbeiten im gesamten Landkreis Neuwied. „Für die Dauer der Holzernte sind in den betroffenen Wäldern Wegesperrungen unerlässlich. Umfallende Bäume oder herabstürzende Äste können für die Waldbesucherinnen und -besucher zu einer ernsten Gefahr werden. Wir bitten daher dringend darum, die Absperrungen unbedingt zu respektieren“, appelliert Forstamtsleiter Hoffmann. „Nach Abschluss der Holzernte können die betroffenen Waldwege noch eine Weile schwerer passierbar sein. Das kann schon mal ärgerlich sein, gerade wenn man als Wanderer, mit dem Kinderwagen oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Wir werden die Wege – in Abhängigkeit von der Wetterlage – nach und nach wieder in einen guten Zustand versetzen. Und schon im nächsten Frühjahr und Sommer werden die Waldbesucherinnen und Waldbesucher kaum noch Spuren der Erntearbeiten bemerken.“

Weitere Informationen unter www.wald-rlp.de oder www.forstwirtschaft-in-deutschland.de.
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