NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 09.11.2015
Region
Fünfte landesweite Präventionswoche in Schulen
Eine landesweite Präventionsaktion an weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz informiert vom 9. bis 13. November über HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI). Die Schulpräventionswoche sensibilisiert Jugendliche und junge Erwachsene für das wichtige Thema sexuelle Gesundheit und informiert darüber, wie Infektionen vermieden werden.
Kreis Neuwied. „Viele Jugendliche denken, dass sogenannte Geschlechtskrankheiten der Vergangenheit angehören. Sie unterschätzen daher die Gefahr einer Ansteckung. Tatsache ist aber, dass sexuell übertragbare Infektionen, kurz STI genannt, wieder zunehmen und erhebliche gesundheitliche Folgen haben können“, stellt Sanitätsrat Dr. Günter Gerhardt, Vorsitzender der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) fest. „Es ist wichtig, dass Jugendliche die Ansteckungswege kennen und geeignete Schutzmaßnahmen anwenden. Vor allem auf den richtigen Umgang mit Kondomen muss immer wieder hingewiesen werden. Auch über die Symptome sollten junge Menschen Bescheid wissen und bei einem Infektionsverdacht schnell ärztliche Hilfe suchen“, erklärt Dr. Gerhardt.

Gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, der AIDS-Hilfe Rheinland-Pfalz sowie den Gesundheitsämtern initiiert die LZG in diesem Jahr zum fünften Mal die schulische Aufklärungswoche.

Clamydien, HPV, Tripper (Gonorrhoe), Syphilis, Trichomonaden, Herpes und Hepatitis B gehören neben HIV zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland. Sie sind leichter und teilweise auf anderen Wegen als HIV übertragbar, zum Beispiel durch Schmierinfektionen, Küssen oder Oralsex. Kondome schützen hier nur bedingt beziehungsweise nicht bei allen STI. Unbehandelt können solche Infektionen schwerwiegende Folgen haben, etwa Schädigungen des zentralen Nervensystems oder Unfruchtbarkeit. Zudem machen sie den Körper anfällig und können das Risiko einer HIV-Infektion steigern. Ein Flyer der LZG mit dem Titel „Infektion kennt keine Grenzen“ informiert über sexuell übertragbare Infektionen und nennt Ansteckungsmöglichkeiten, Verlauf, Behandlung, Symptome, Vorbeugung und Risiken.

Während der Präventionswoche kooperieren die AIDS-/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter mit den AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz und realisieren an verschiedenen Orten lokale Aktionen für Schülerinnen und Schüler. Im Landkreis Neuwied führt das Gesundheitsamt Neuwied Präventions- und Informationsveranstaltungen an folgenden weiterführenden sowie berufsbildenden Schulen durch: Alice-Salomon-Schule (Neuwied) und Gustav-Heinemann-Schule (in Raubach)

„Bei den Veranstaltungen gibt es die Möglichkeit, die Angebote des Gesundheitsamtes kennen zu lernen und sich mit dem Thema sexuell übertragbare Infektionen auseinander zu setzen“, erklärt Beate Kölb, Leiterin des Gesundheitsamtes Neuwied.

„Wir wollen ein Bewusstsein für die Ansteckungsgefahren schaffen, über Warnzeichen und Symptome informieren und die Eigenverantwortung der Jugendlichen stärken. Keiner soll den Gedanken an eine Geschlechtskrankheit abwehren nach dem Motto: Das betrifft mich nicht“, sagt Gerhard Wermter von der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit einschließlich AIDS des Gesundheitsamtes Neuwied.

„Zukunftsorientierte AIDS-/STI-Prävention braucht die Kooperation verschiedener Institutionen – dies wird in der Schulpräventionswoche schon seit Jahren gut praktiziert. Neben dem Schutz vor Infektionen steht die Solidarität mit von HIV betroffenen Menschen im Mittelpunkt der Aufklärungsarbeit“, erklärt der LZG-Vorsitzende Dr. Gerhardt.

Die Schulpräventionswoche ermöglicht durch ihre zeitliche Nähe einen Brückenschlag zum Welt-AIDS-Tag, der jährlich am 1. Dezember begangen wird.

Weitere Informationen und eine Liste der Veranstaltungen in der Präventionswoche sind auf der Homepage www.lzg-rlp.de zu finden. Hier kann auch der Flyer „Infektion kennt keine Grenzen“ heruntergeladen werden (Bestellung als Druckversion unter: bestellung@lzg-rlp.de)

Ansprechpartner für die regionale Aktion: Gerhard Wermter, Telefon 02631-803713.
Nachricht vom 09.11.2015 www.nr-kurier.de