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Nachricht vom 01.12.2015
Politik
ISR befragte die Landtagskandidaten
Es hat bereits Tradition, dass die Initiative zur Förderung der Region um Windhagen (ISR) den direkten Kontakt zu den Politikern von Morgen sucht. Sie lud alle Landtagskandidaten zu einer Gesprächsrunde ein. SPD und Linke sagten aus Termingründen ab.
Die ISR Windhagen hatte die Direktkandidaten eingeladen, sich den Fragen der Bürger zu stellen. Foto: Wort2.0Windhagen. Unter dem Motto „ISR befragt die Landtagskandidaten“ hat deshalb der größte Gewerbeverein im nördlichen Kreis Neuwied die Direktkandidaten Ellen Demuth (CDU), Tobias Kador (FDP), Melanie Petri (Bündnis 90/ Die Grünen), Hermann Bernardy (Freie Wählergemeinschaft FWG), Hans Joachim Röder (AfD) sowie Birgit Haas (SPD) und Tobias Härtling (Linke) in das Restaurant „Il Pozzo“ nach Windhagen-Rederscheid eingeladen. Zahlreiche Bürger waren gekommen, die genau wissen wollten, wofür die Kandidaten stehen, wo ihre Überzeugungen liegen und ob sie Ideen und Lösungsvorschläge für die Herausforderungen unserer Zeit mitbringen. Moderiert wurde der Abend von den ISR Vorstandsmitgliedern Hans-Heinrich Muss und Trudi Saal. Aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnten die Kandidatin der SPD und der Kandidat der Linken.

„Der ISR-Windhagen will Bürgern so die Möglichkeit bieten, Kandidaten direkt zu befragen, um zu erfahren, wo sie thematisch einzuordnen sind. Aber, es sollen auch die Sorgen und Nöte der Bürger bei den Kandidaten platziert werden, damit sie in die politische Arbeit mit einfließen können“, sagte der ISR Vorsitzende Martin Buchholz zur Begrüßung.

Nach einer kurzen Vorstellrunde stellten die Zuhörer ihre kritischen Fragen. Die Flüchtlingskrise nahm dabei den breitesten Raum ein. Die Zuhörer wollten Lösungen hören, wie die Krise bewältigt werden kann. Dabei ging es unter anderem um Obergrenzen für Flüchtlinge, die von allen Vertretern abgelehnt wurde. Demuth wünschte sich, effektivere Bürokratie rund um Asylverfahren und, dass abgelehnte Antragsteller zügig zurückgeführt werden. Für diskussionswürdig hält sie ein Integrationspflichtgesetz und das Thema Leitkultur. Petri bemängelte die fehlende Vernetzung von Behörden. Ein Lösungvorschlag der Kandidatin der Grünen: Wirtschaftsflüchtlinge, sollten wie andere EU-Europäer ein Arbeitsvisum beantragen können. Bernardy (FWG) ist enttäuscht von der Bundespolitik. „Sie hat das Problem zu spät erkannt.“ Röder (Afd) mahnte, „wir müssen Asylanten gut behandeln. Aber, wir können nicht die ganze Welt befrieden.“ Vor allem der Familiennachzug bei Millionen von Flüchtlingen, sei nicht mehr zu bewältigen. Kador (FDP) stellte klar, wie wichtig das Thema sei, nur sei „Angebot und Bedarf schwierig zu koordinieren“. Alle glauben das Integration die Lösung ist. Wie diese praktisch umgesetzt werden soll, dazu hatten sie keine konkreten Ideen. Außer: Bürger und Politik seien gefordert.

Auf den Nägeln brennt den Bürger auch das Thema Gesundheitsversorgung. Demuth möchte auch kleinere Krankenhäuser nach Möglichkeit erhalten. Die meisten wollten außerdem Anreize für Ärzte schaffen, sich im ländlichen Raum niederzulassen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, sahen Bürger und Politiker Handlungsbedarf im Bereich des ÖPNV, des Straßen- und des Breitbandausbaus. Lösungen wollten die Bürger auch für die hohe Verschuldung der Kommunen, des Landes und des Bundes hören und sie wollten wissen, wie die Politiker zur Kommunalreform und zu Einheitsgemeinden stehen. (Wort2.0)
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