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Nachricht vom 29.12.2015
Region
Tschüss 2015 - Willkommen 2016
Das Team der Kuriere wünscht Lesern und Anzeigenkunden ein friedliches, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr. Was das Jahr 2016 bringen wird? - zum Glück wissen wir das nicht. Alle Menschen haben Wünsche und Vorsätze, egal wo immer sie auch leben. Vieles wird sich erfüllen, vieles lässt sich nicht erfüllen.
Foto: Helga Wienand-SchmidtRegion. Silvester ist ja auch ein Anlass auf das zu Ende gehende Jahr zu schauen. Da ist unserem Team einiges eingefallen, aus dem großen Weltgeschehen aber auch aus unseren Landkreisen, die das Leben in der Region nachhaltig veränderten.

Das Jahr 2015 fing mit Trauer und Entsetzen an, der Anschlag auf die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris ließ die Welt aufhorchen und für einen kurzen Augenblick der Trauer zeigte sich die Weltgemeinschaft solidarisch – zumindest in den freien Ländern dieser Erde.

Im Frühjahr 2015 (März) ging die Nachricht vom Flugzeugabsturz in den französischen Alpen um die Welt. Und plötzlich war das Grauen in unserer Nähe, der junge kranke Unglückspilot aus Montabaur hatte die Maschine mit den Menschen an Bord in Selbstmordabsichten mit in den Tod gerissen. Das ist bis heute unfassbar, vor allem für die Hinterbliebenen.

Das zerstörerische Erdbeben in Nepal mit tausenden Opfern und vielen Millionen Obdachlosen: die Hilferufe aus dem Land wurden in unseren Landkreisen gehört. Es gab, und zum Teil gibt es sie noch, zahlreiche Hilfsprojekte. Die Kuriere berichteten und waren vom Einsatz und der Hilfsbereitschaft beeindruckt.

Es gab vieles mehr, Orkan „Niklas“ hinterließ seine Schäden, die unterschiedlichsten Streiks, egal ob bei der Bahn oder beim Kita-Personal sorgten für viel Gesprächsstoff. Als die großen Nachrichtenagenturen den Tod von 1100 Flüchtlingen vor Lampedusa meldeten, horchte die Welt erneut auf. Sogar Papst Franziskus sprach vom Massengrab im Mittelmeer. Die Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror nahmen plötzlich die „Balkan-Route“, weil sie lebendig irgendwo in Europa ankommen wollten.

Und es geschah wieder etwas, was man vor einem Jahr für unmöglich gehalten hatte:
In Europa wurden plötzlich wieder Grenzzäune gebaut. Die Verträge des geeinten Europas in Frieden und Freiheit unterzeichnet sind das Papier nicht mehr wert auf dem sie geschrieben wurden. Die humanistischen und christlichen Werte zählen nichts mehr. Aus der Flüchtlingskrise ist längst eine Krise des Versagens der Politik und der Verwaltungen geworden. Der kleine tote Junge Aylan an einem verlassenen Strand der Türkei, dessen Foto für das Scheitern einer Politik steht, die die Probleme in den Flüchtlingslagern und im Kriegsgebiet des Nahen Ostens allzu lange ignoriert hat.

Es gab die hässliche Fratze der Gewalt und des Terrors im November in Paris erneut. Wieder zeigte sich die Welt solidarisch und auch Europa. In vielen Worten und vielen Gesten. Aber das ist Makulatur, schon beim sogenannten Flüchtlingsgipfel waren sich die Regierungschefs schon wieder uneinig. Lösungen für die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge wurde nicht gefunden, die Abschottungstendenzen gestärkt und die militärische Hilfe für ein Land (Türkei) zugesagt, das Menschenrechte und Freiheit mit Füßen tritt.

Das wahre Gesicht der Gesellschaft und der Menschlichkeit zeigen die vielen ungezählten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die das Leid und die Not der vielen Flüchtlingen erkennen und einfach nur helfen. Überall in Deutschland. In den letzten Monaten und Wochen des Jahres gab es in der gesamten Region eine wahrlich beeindruckende Welle der Hilfsbereitschaft für die Neuankömmlinge. Alle Initiativen und Organisationen, Privatpersonen zu würdigen ist schier unmöglich. Diese Menschen lassen sich nicht von den geistigen Brandstiftern beeindrucken, sie folgen ihrem Verstand und ihrem Herzen.

Wir als Redaktionsteam begleiteten immer wenn wir davon erfuhren, in allen drei Kurieren die Projekte und veröffentlichten Spendenaufrufe. Es gab und gibt dieses besondere Bild der Menschlichkeit und das wünschen wir uns auch für 2016. Wir alle im Team berichten viel lieber über gute Erfolge und Taten. Egal, ob Regenschirme, Weihnachtspäckchen oder sonstige Hilfen den Neubürgern pressewirksam überreicht wurden, wir waren auch vor Ort.

Das heißt nun aber nicht, dass wir die vielen Facetten, die Erstaufnahmeeinrichtungen oder die Unterbringung vieler Menschen aus fremden Ländern mit sich bringen, seien es Demonstrationen Pro oder Kontra und Konflikte, außer Acht lassen. Sollte das Thema wie schon so oft als Wahlkampfthema herhalten, werden wir die Distanz und Neutralität wahren, wie es sich gehört.

Das Thema Flüchtlinge wird uns alle ins Jahr 2016 begleiten und es wird weiter kontroverse Berichterstattung geben. Eines werden wir nicht tun und wir werden uns dagegen wehren: wir werden uns nicht vorschreiben lassen was wir zu berichten haben und was nicht. Von Niemanden. Übrigens: Wir sind auch nicht erpressbar - egal was geschieht.
Redaktion und Geschäftsleitung der Kuriere
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