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Nachricht vom 02.03.2016
Region
Neues Gesundheitszentrum am Brüderkrankenhaus Montabaur
Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur errichtet neues Gesundheits- und
Facharztzentrum zur Stärkung der medizinischen Versorgung in der Region. Geplant ist ein Gebäude mit 2000 Quadratmetern Gesamtfläche.
Bürgermeisterin Wieland mit Vertretern der Ärzteschaft, der Verwaltung und der Planungsfirma. Fotos: Uwe Schumann.Montabaur. Das Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur errichtet auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses in Montabaur ein neues Gesundheits- und Facharztzentrum und reagiert damit auf den hohen Bedarf in der Region. Auf einer Gesamtfläche von rund 2000 Quadratmetern entstehen bis zu 10 neue Praxisräume für Fachärzte. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2017 geplant. Das „Sektorenübergreifende Gesundheitszentrum“ ist vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie als Förderprojekt im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit & Pflege 2020“ anerkannt worden. Das Gesamt-lnvestitionsvolumen beträgt rund sechs Millionen Euro. Projektpartner des Katholischen Klinikums sind eine regional angesiedelte Bank als Investor und die Heimatfaktor GmbH als Projektentwickler.

„Wir spüren schon seit geraumer Zeit den Bedarf, den Gesundheitsstandort am Brüderkrankenhaus in Montabaur auszubauen“, sagt Oliver Zimmer, kaufmännischer Direktor des Klinikums. „Ein Bedarf, der von außen an uns herangetragen wird. Fachärzte suchen nach Praxisräumen - und das möglichst nah am Brüderkrankenhaus, um für den Patienten eine Gesundheitsversorgung der kurzen Wege aufzubauen. Die räumlichen Kapazitäten am Brüderkrankenhaus sind jedoch erschöpft, zumal wir derzeit weitere Schwerpunkte in unserem Haus etablieren: Mit dem Bau eines Herzkatheterlabors stärken wir die kardiologische Versorgung in der Region. Mit dem Aufbau der neuen Hauptfachabteilung Geriatrie reagieren wir im Bereich der Altersmedizin auf den demografischen Wandel und dem daraus entstehenden Bedarf. Zudem wird die Notfallversorgung durch den Umbau unserer Notaufnahme weiter ausgebaut. Im vergangenen Jahr haben wir mit der Eröffnung der neuen Bereitschaftsdienstzentrale am Brüderkrankenhaus die Versorgung für Hausarztpatienten außerhalb der Sprechzeiten in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz neu strukturiert. Mit dem Bau des neuen Gesundheitszentrums gehen wir nun den nächsten Schritt und stärken damit erneut den Gesundheitsstandort Montabaur und die medizinische Versorgung im Westerwald.“

„Das Ärztehaus beim Krankenhaus Montabaur wird den Standort stärken und sichern“, sagt Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland. „Und die Patienten finden ein breites Angebot an medizinischen Leistungen in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Montabaur hat sich in den vergangenen Jahren weiter entwickelt. Um den ICE-Bahnhof hat sich ein attraktives Dienstleistungs- und Einkaufszentrum entwickelt, auf der anderen Stadtseite entsteht das ‘Quartier Süd‘ mit neuen Wohnungen und Gewerbebetrieben. ln der Altstadt versuchen wir aktuell mit einem Stadtentwicklungskonzept den besonderen Flair noch mehr erlebbar machen. Montabaur als starker Gesundheitsstandort, das ist ein ganz wichtiger weiterer Baustein der Stadt- und Standortentwicklung.“

Das Katholische Klinikum arbeitet mit Jan Eitel und der Heimatfaktor GmbH, einem Team erfahrener Projektentwickler, zusammen. Eitel hat bereits am Standort Trier beim Aufbau des Wissenschaftsparks Trier einen neuen Gesundheitsstandort entwickelt und etabliert. Zudem kennt er auch den Standort Montabaur sehr gut - als Gesellschafter der Quartiersmanufaktur hat er maßgeblich das Quartier Süd auf dem Gelände der ehemaligen Westerwaldkaserne mitentwickelt. „Wir entwickeln gemeinsam mit den interessierten Fachärzten die Praxisräume nach deren individuellen Bedürfnissen“, unterstreicht Eitel. „Wir haben ein System entwickelt, in dem sich jeder Partner die Praxisräume nach seinen ganz persönlichen Wünschen zusammenstellen kann. Dabei sind wir in der Gesamtgröße der Praxis flexibel - egal ob 40 oder 400 Quadratmeter. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen: Viele Ärzte gehen an ihren bisherigen Praxisstandorten zahlreiche Kompromisse ein. Eine Praxis wächst mit den Jahren, und mit ihr auch die Anforderungen. Wir helfen den Medizinern, ihre Betriebsabläufe zu optimieren und erstellen das Konzept für jede einzelne Praxis individuell und im engen Austausch mit den Ärzten. Das neue Gesundheitszentrum direkt am Brüderkrankenhaus in Montabaur bringt aufgrund seiner zentralen Lage und der direkten Anbindung an das Katholische Klinikum zahlreiche Vorteile für Ärzte und Patienten mit sich. Die im ersten Bauabschnitt geplanten 2000 Quadratmeter lassen sich bei Bedarf leicht erweitern."

Das rheinland-pfälzische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie findet in dem neuen Gesundheitszentrum am Brüderkrankenhaus Montabaur einen wichtigen Pfeiler ihres Zukunftsprogramms Gesundheit & Pflege 2020 wieder - dem Ausbau der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen stationären und ambulanten Angeboten. Bei der Krankenhausversorgung setzt das Land auf die Weiterentwicklung zu solchen wie am Brüderkrankenhaus nun beschlossenen sektorenübergreifenden Gesundheitszentren und wird das Projekt des Katholischen Klinikums fördern.

Das Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur ist an derzeit an zwei Standorten vertreten, das Brüderhaus Koblenz, der Marienhof Koblenz und Brüderkrankenhaus Montabaur. Es ist Verbundkrankenhaus der Schwerpunktversorgung, hat 18 Fachabteilungen, eigenes Therapiezentrum und Medizinisches Versorgungszentrum und mit rund 660 Planbetten und 29000 Patienten jährlich. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Mainz, Bildungscampus mit vier Ausbildungsmöglichkeiten in den Gesundheitsfachberufen und über 400 Ausbildungsplätzen. Insgesamt hat das Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur über 2000 Mitarbeiter. Uwe Schumann
   
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