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Nachricht vom 30.04.2016 |
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Region |
Chorgesang in schwierigem Fahrwasser |
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40 Prozent der dem Kreis-Chorverband Neuwied angehörenden Mitgliedsvereine hatten einen Delegierten zum Kreissängertag 2016 in den Amalia-Raiffeisen-Saal der VHS in Neuwied entsandt und damit fast schon demonstriert, was sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung zog. Nicht nur kleine Gesangvereine leiden unter dem demografischen Wandel, sondern auch größere. |
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Neuwied. Wobei noch nicht einmal der demografische Aspekt so gravierend ist, sondern die Bereitschaft, sich irgendwie zu engagieren oder einen verantwortlichen Posten in einem Verein zu übernehmen. So beklagte auch Ehrengast Landrat Rainer Kaul, dem Chorgesang seit Jahren verbunden, dass dieses Phänomen auch auf kommunaler Ebene zu beklagen sei, wo immer öfter ehrenamtliche Mitarbeit in Gemeinde- oder Kreisgremien unbesetzt blieben oder nur sehr schwer zu besetzen seien. Natürlich gebe es auch positive Beispiele, so Kutscher, wo man dem Trend mit der Bildung von Gemischten Chören, Projektchören oder Chorgemeinschaften erfolgreich entgegen steuere, wie an den Beispielen Thalhausen, Oberbieber, Heimbach-Weis aufmerksam zu beobachten sei.
Demonstriert wurde das vom Gesangverein Thalhausen, vor nicht allzu langer Zeit nur noch mit zehn Sängern aktiv, nun mit 68 Sängerinnen und Sängern die Veranstaltung musikalisch eröffnend.
Geschäftsführerin Silvia Scholz erinnerte im Geschäftsbericht an Veranstaltungen in 2015, wie ein Seminar “Hilfe Noten”, einen äußerst erfolgreichen Gospeltag mit Abschlusskonzert in der Marktkirche, das Kreis-Chorkonzert an gleicher Stelle und die Jubilar-Ehrung am Tagungsort. Zurzeit gehören dem Kreis-Chorverband 74 Vereine an, von denen 1878 Personen aktiv singen, das sind zwei Vereine und 60 Sänger mehr als im Vorjahr. Mit Hinweisen auf Fördergelder für Chorwochenenden, Stimmbildungsseminare, Konzerte oder bei allgemeinen Problemen präsentierte sie sich als Dienstleister für die Vereine und deren Sorgen.
An der Kassenführung von Kassiererin Silvia Holzhauser hatten die Prüfer Annemarie Bleidt und Manfred Ilian nichts zu beanstanden, im Gegenteil: sie lobten die genaue Übersicht und konnten einstimmige Entlastung durch die Versammlung entgegen nehmen.
Wolfgang Kocherscheidt, fast 30 Jahre stellvertretender Geschäftsführer und als quirliger Ehrungsbeauftragter bekannt, wurde von Herbert Kutscher ebenso herzlich verabschiedet wie Axel E. Hoffmann als Kreischorleiter. Bei Ergänzungswahlen setzte sich der eingangs erwähnte Trend dann nahtlos fort. Weder für Wolfgang Kocherscheidt, noch für einen stellvertretenden Kreischorleiter, noch für einen Jugendreferenten fand sich aus den Reihen der Delegierten ein Nachfolger. Da war man froh, dass mit Andreas Stieger aus Unkel zumindest der Posten des Kreischorleiters wieder besetzt wurde.
Vizepräsident Peter Balmes vom Rheinland-Pfälzischen Chorverband informierte über Beiträge, GEMA, Versicherung und das bevorstehende Deutsche Chorfest Ende Mai in Stuttgart. Eine Satzungsänderung wurde problemlos verabschiedet und nach einer angeregten Diskussion über die Frage “Welche Chancen hat der Chorgesang in der heutigen Zeit” mit Beiträgen von positiv betroffenen Sängern, die ihre Erfahrung mit Projektchöhren, gemischten Chören oder Chorgemeinschaften schilderten, beschloss man die interessante Tagung mit dem gemeinsam gesungenen “Du Land der Burgen”. Hans Hartenfels |
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Nachricht vom 30.04.2016 |
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