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Nachricht vom 26.05.2016
Region
Smileys für mehr Sicherheit in Bendorf
Mit Smileys will die Stadt Bendorf Raser dazu bringen, den Fuß vom Gas zu nehmen. Ein neu angeschafftes mobiles Geschwindigkeitsmessgerät mahnt Autofahrer, auf ihr Tempo zu achten. Das rund 60 mal 50 Zentimeter große Gerät wird innerorts an Straßenlaternen befestigt und zeigt mit seinen LED-Dioden die gefahrene Geschwindigkeit an.
Christian Geissler vom Ordnungsamt ist für die Installation der Messgeräte und die Programmierung der Analysezeiträume zuständig. Foto: Stadt BendorfBendorf. Ist die Geschwindigkeit im erlaubten Bereich, erscheint ein lächelndes Smiley. Ist sie zu schnell, blinkt ein unglückliches Gesicht. Außerdem speichert die Anlage Informationen zu den gefahrenen Geschwindigkeiten sowie die Anzahl der durchfahrenden Fahrzeuge. Über einen Zeitraum von 14 Tagen können so belastbare Daten über das Verkehrsaufkommen gesammelt werden. Die Ergebnisse werden per Bluetooth auf ein Auslesegerät übertragen und später auf einem Computer ausgewertet.

In den ersten fünf Tagen, in denen das neue Gerät im Gassenweg eingesetzt wurde, registrierte es 3.521 Fahrzeuge. Die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit lag bei 29 Kilometer pro Stunde. 1979 Fahrzeuge waren im Bereich der erlaubten 30 Kilometer pro Stunde unterwegs. 1281 Verkehrsteilnehmer fuhren bis zu 40 Kilometer pro Stunde, 255 Verkehrsteilnehmer bis zu 50 Kilometer pro Stunde und zwölf waren sogar noch schneller. Der schnellste Raser rauschte mit 56 Kilometer pro Stunde vorüber.

Bereits seit 2014 setzt die Verwaltung eine andere mobile Messanlage ein. Rolf Trennheuser der das Fachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung leitet, ist von der positiven Wirkung auf die Verkehrsteilnehmer überzeugt: "Unsere Daten belegen, dass die meisten Leute bremsen, wenn sie sehen, dass sie zu schnell sind." Die Geschwindigkeit, wenn ein Auto den Messbereich verlässt, sei in der Regel niedriger, als zu Beginn der Messung. Gerade in sensiblen Verkehrsbereichen wie vor Schulen und Kindergärten könne so die Sicherheit für die Kinder erhöht werden.

Mit den Messgeräten möchte die Verwaltung aber nicht nur die Verkehrsteilnehmer "erziehen". Bei verdeckten Messungen, bei denen die LED-Anzeige nicht montiert wird, können realistische Daten über die Verkehrsdichte gesammelt werden. Dabei unterscheiden die Geräte sogar zwischen Lastkraftwagen, Autos, Bussen und Motorrädern.

"Diese Messwerte sind für uns wichtig, um beispielsweise dem Landesbetrieb Mobilität gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vorzuschlagen", erklärt Trennheuser.
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