NR-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied |
|
Nachricht vom 19.06.2016 |
|
Politik |
Ernennung von Oberbürgermeister Nikolaus Roth |
|
Am 20. Juni fand eine besondere Stadtratssitzung mit nur einem Programmpunkt im Heimathaus Neuwied statt: der dritten Ernennung von Nikolaus Roth zum Oberbürgermeister der Stadt Neuwied. Der große Saal war gut gefüllt mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden sowie Vertretern der Partnerstädte Suqian, Bromley und Güstrow, die Roth zu seinem Amt gratulierten. |
|
Neuwied. Bürgermeister Jan Einig, der selbst erst vor etwas mehr als drei Monaten in sein Amt eingeführt worden war, konnte sich im feierlichen Rahmen revanchieren mit der Ernennung Roths als Oberbürgermeister. Dieser hat bereits 16 Jahre in der Funktion abgeleistet, das ist für Neuwied Rekordzeit. Nun können noch einmal acht Jahre hinzukommen. Einig überreichte dem wiedergewählten Stadtoberhaupt als Geschenk der Stadt eine hölzerne Schatulle. Wie Roth betonte, ist es keine Original-Roentgen-Schatulle sondern ein Nachbau, aber „ein ausgezeichnetes Geschenk“.
Als Vertreter der Landesregierung hielt Roger Lewentz, Minister des Inneren und für Sport eine Ansprache. Lewentz freute sich, zum zweiten Mal – nach der Jubiläumsfeier des Kreises – für einen feierlichen Anlass in Neuwied sein zu dürfen. Er skizzierte den Werdegang Roths, der in Trier geboren wurde, dort sein Abitur machte und sich schon früh in Jugendorganisationen engagierte. Die dritte Amtszeit in der siebtgrößten Stadt des Landes sei etwas ganz Besonderes. Die Wahlergebnisse zeigten, dass die Menschen in der Stadt sehr zufrieden seien mit ihrem Oberbürgermeister.
Die Gründe lagen für Lewentz klar auf der Hand: „Roth geht auf die Leute zu. Er ist sehr verbindlich und klar im Umgang mit den Bürgern.“ Als große Erfolge in dessen Amtszeit nannte Der Innenminister beispielhaft die Umgestaltung des Bahnhofvorgeländes und der Fußgängerzone, den Busbahnhof und die sozialen Projekte wie den Umbau des Jugendzentrums, die vielen Kindertagesstätten und Schulen, die Neuwied vorzuweisen hat. Eine Besonderheit seien die Förderschulen in der Stadt, die Inklusion ermöglichten. Lewentz nannte Neuwied eine tolerante und weltoffene Stadt, genau das sei Roth immer sehr wichtig. Der Minister erinnerte an den schönen Rheinland-Pfalz-Tag, in den Ehrenamtler und Stadtverwaltung viel Mühe gesteckt hatten, viele weitere Feste mit dem rheinischen Geist der Begegnung würden von Vereinen organisiert und man sei mit dem Currywurst-Fest auch innovativ. Der Zoo könne sich ebenfalls sehen lassen. Neuwied zu besuchen, sei immer schön, weil immer einen Tick liebenswerter.
Für Oberbürgermeister Roth seien auch Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung wichtig gewesen. Einige Firmen fanden einen neuen Standort in Neuwied. Arbeit und Ausbildung seien wichtigste Grundangebote. Im Verhältnis der Zuzüge und Fortzügen habe Neuwied ein Plus von 178 zu verzeichnen. Entsprechend müssten Wohnraum und Jobangebote seitens der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Lewentz lobte die schöne Lage Neuwieds an zwei Flüssen und das Grün der Wald- und Agrarflächen, die zur Stadt gehören. Das Innenministerium stehe der Stadt immer offen gegenüber. Die Zukunftsinvestitionen sollten eine Erfolgsgeschichte bleiben. Die Daseinsvorsorge, die die Städte leisteten, sei enorm. Lewentz kennzeichnete Roth als Finanzexperten, der viele Ämter im Städteverbund inne habe und stets eine klare Haltung mit klaren Aussagen beweise.
Völlig einig waren sich alle Redner in der Charakterisierung Roths als selbstbewussten, geradlinigen und redegewandten Politiker. Stadtrat Sven Lefkowitz scherzte, man merke heute dem gebürtigen Trierer seinen Migrationshintergrund nicht mehr sehr an.
Die Grüße des Städtetags Rheinland-Pfalz überbrachte Oberbürgermeister Michael Kissel. Er könne beurteilen, dass Neuwied unter der Führung Roths eine gute Entwicklung gemacht habe. Dieser sorge als Finanzexperte und Jurist stets dafür, dass Wertschöpfung in der Stadt bleibt. Nikolaus Roth sei ein erfahrener Verwaltungsmann, der seine Stadt zu repräsentieren wisse, weltläufig, mit starker Verbindung zur Geschichte des Landes und der daraus resultierenden Verantwortung. „Neuwied hat alle Attribute, kreisfreie Stadt zu werden. Das wünsche ich dir für die dritte Amtszeit!“, schloss Kissel.
Bürgermeister Michael Mahlert betonte als Vertreter des Gemeinde- und Städtebundes Kreisgruppe Neuwied das gute nachbarschaftliche Verhältnis. Er hoffe, dass Neuwied den Zuschlag zur Gartenschau 2022 bekomme, denn das Konzept sei toll und verspreche eine Menge Strukturimpulse.
Die am weitesten angereiste Delegation war aus der chinesischen Partnerstadt Suqian nach Neuwied gekommen. Der stellvertretende Parteisekretär Wang Yi nannte Nikolaus Roth einen guten Freund des chinesischen Volkes, der viel zur Vertiefung des Austauschs getan habe. Das führte im letzten Jahr zur Unterzeichnung einer offiziellen internationalen Vereinbarung. Man sei trotz der großen Entfernung im Herzen gute Freunde geworden. „Heute ist Honeymoon-Zeit zwischen den beiden Städten.“
Oberbürgermeister Nikolaus Roth bekannte, es sei eine merkwürdige Situation, nach 16 Amtsjahren eine Antrittsrede zu halten. Begegnungen mit den Partnerstädten seien Zeichen für Weltoffenheit und Kontaktfreude. Nirgendwo anders als in der Stadt würden Freiheit und Demokratie so deutlich. Er wolle alles daransetzen, dass die Einwohner diese als ihre liebenswerte Stadt spüren. Neuwied biete gute Rahmenbedingungen: Toleranz, Offenheit und Integrationskraft und habe eine historische Verantwortung als Zufluchtsstätte.
Roth nannte als Zukunftsziele: die demographische Entwicklung bewältigen und neue Anforderungen berücksichtigen. Er zählte eine ganze Reihe von Projekten auf, alle mit dem Ziel, ein liebendwertes Neuwied mit seinen 13 Stadtteilen zu erhalten. „Es wird ein hohes finanzielles Engagement gebraucht, um im Wettbewerb der Städte bestehen zu können. Wir hoffen auf die Unterstützung der Landesregierung.“ Der Oberbürgermeister lobte die große Harmonie der Neuwieder Stadtvorstände und hoffte auf eine Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit für die Zukunft.
Der neu ernannte Oberbürgermeister trug sich in das „Goldene Buch“ der Stadt ein. Nach der vierten musikalischen Darbietung des virtuosen Duos Wonhee Bae (Violine) und Bernd Puschmann (Flügel) lud Bürgermeister Jan Einig alle Gäste zu einem Empfang mit leckeren Speisen und netten Gesprächen. htv |
|
|
|
Nachricht vom 19.06.2016 |
www.nr-kurier.de |
|
|
|
|
|
|