NR-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied |
|
Nachricht vom 31.07.2016 |
|
Region |
Ornithologische Führung durchs Vogelschutzgebiet Engerser Feld |
|
Am Samstag, dem 24. Juli, veranstaltete die Stadt Neuwied eine Führung zu den Schwarzmilanen, die auf dem Urmitzer Werth gebrütet haben. Als Exkursionsleiter konnte der Ornithologe Heinz Strunk vom NABU Koblenz gewonnen werden. Treffpunkt war der Parkplatz an den Stadtwerken. Von dort ging es zu Fuß weiter entlang der alten Panzerstraße zum Vogelschutzgebiet. |
|
Neuwied. Obwohl dunkle Wolken aufzogen und sich sogar ein Regenbogen zeigte, blieben die 28 Teilnehmer der Führung vom Regen verschont. Schon bald waren die ersten Schwarzmilane am Himmel zu sehen. Manche flogen niedrig und ließen sich gut beobachten, andere kreisten in großer Höhe. Es handelte sich um den abendlichen Schlafplatzeinflug der imposanten Vögel. Zwischen ihnen tauchten immer wieder die kleinen, pfeilschnellen Mauersegler auf, die sich bereits auf der langen Reise ins südliche Winterquartier befanden. Bald werden ihnen die schwarzen Milane folgen, denn sie sind ebenfalls Zugvögel.
Auch viele andere Vögel ließen sich sehen, wie junge Bachstelzen direkt auf dem Weg vor den Teilnehmern. Graureiher flogen vorüber, ein Grünspecht ließ seinen lachenden Ruf erschallen. Auch einige Graugänse, häufige Wintergäste im Engerser Feld, waren schon angekommen. Heinz Strunk konnte zu jeder beobachteten Art interessantes Hintergrundwissen vermitteln und beantwortete alle Fragen der interessierten Teilnehmer.
Schließlich führte die Wanderung ans Rheinufer gegenüber dem Urmitzer Werth, wo sich mittlerweile zahlreiche Schwarzmilane in ihren Schlafbäumen niedergelassen hatten. Doch immer noch war auch der Himmel voller Greifvögel, die ihre eigenartigen Rufe, ein hohes Trillern, hören ließen.
Heinz Strunk gelang es, mit seinem Spektiv, einem starken Fernrohr, bei einem der Greife eine Flügelmarke mit einem Buchstaben-Zahlen-Code zu entdecken. Das ist eine alternative Markierung der Vögel zur üblichen Beringung am Bein und lässt sich auch auf Entfernung ablesen. Diese Daten werden nun an den Koordinator des Beringungsprojektes für Schwarzmilane gesandt, von dem es dann weitere Informationen zum Lebenslauf des Vogels gibt. Eine spannende Geschichte.
Der beeindruckende Anblick der etwa zweihundert großen dunklen Vögel in der Luft über dem Wasser und im kahlen Geäst der Bäume auf der Insel wird den Teilnehmern der Exkursion sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. |
|
Nachricht vom 31.07.2016 |
www.nr-kurier.de |
|
|
|
|
|
|