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Nachricht vom 11.09.2016
Region
Heinrich Grunwald ist 70 Jahre Mitglied bei SPD
Der rheinland-pfälzische Minister Roger Lewentz gratulierte Heinrich Grunwald im Alten- und Pflegeheim St. Josefshaus zu seiner 70-jährigen SPD-Mitgliedschaft. Neben Tochter Marie-Luise und Schweigersohn gratulierten weitere Vertreter aus der Politik.
Heinrich Grunwald (vordere Reihe links) freut sich, dass der rheinland-pfälzische Minister und SPD-Landesvorsitzende Roger Lewentz (4. von rechts), die Vertreter des SPD Orts- und Kreisvereins, der AWO, der Jusos und die Heimleitung des St. Josefshauses ihm gratulieren. Mit ihm feierten seine Tochter Marie-Luise Dietz (vordere Reihe Mitte) und sein Schwiegersohn Hardo Dietz (vordere Reihe rechts). Foto: privatNeustadt. „Dieses Jubiläum haben wir wirklich sehr selten“, sagte Roger Lewentz. Deshalb kam der rheinland-pfälzische Minister des Innern und für Sport in seiner Funktion als SPD-Landesvorsitzender Mitte September gerne in das Alten- und Pflegeheim St. Josefshaus, um Heinrich Grunwald persönlich zu seiner 70-jährigen aktiven SPD-Mitgliedschaft zu gratulieren und ihm die Ehrenurkunde zu überreichen. Auch die Vertreter des SPD Orts- und Kreisvereins, der Jusos und der Arbeiterwohlfahrt gratulierten Grunwald im Rahmen einer Feierstunde zu seinem besonderen Jubiläum.

Heinrich Grunwald stammt aus dem Ruhrgebiet. 1924 wurde er in Gelsenkirchen-Horst geboren. Dabei wurde ihm die SPD-Mitgliedschaft quasi in die Wiege gelegt. Denn in seiner Familie war sie selbstverständlich und gehörte zur guten Tradition. Einer seiner Onkel sei während der Zeit der Nationalsozialisten wegen seiner Parteimitgliedschaft in das Konzentrationslager nach Dachau deportiert worden, erinnert sich der 92-Jährige. Grunwald unterschrieb seine SPD-Mitgliedschaft zusammen mit seinem Arbeitsvertrag als Grubenschlosser im Herbst 1946 in der Zeche Nordstern in Gelsenkirchen.

Erst wenige Wochen zuvor war er aus der Kriegsgefangenschaft geflohen. „Ich saß schon im Zug nach Sibirien“, erzählte Grunwald. Es war in Tschechien, als der Zug in einer Kurve langsam fuhr, „da sprang ich einfach ab“, erinnert er sich, wohl wissend, dass ihm dieser Sprung möglicherweise das Leben gerettet hat. Denn die Gefangenschaft in Sibirien haben nur wenige seiner Kameraden überlebt. Zu Fuß machte er sich auf den Weg über Österreich zurück in seine Heimatstadt Gelsenkirchen.

Im SPD-Ortsverein in Gelsenkirchen-Horst war er lange Jahre stellvertretender Vorsitzender. Bis heute sei er nie auf den Gedanken gekommen, aus der SPD auszutreten. Im März ist Heinrich Grunwald aus dem Ruhrgebiet nach Neustadt in das St. Josefshaus gezogen, damit er in der Nähe seiner Tochter sein kann. Er freute sich ganz besonders darüber, dass sein Jubiläum auch an seinem neuen Wohnort erinnert und gefeiert wurde.
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