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Nachricht vom 25.09.2016 |
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Kultur |
Durch Begegnung Feindbilder überwinden |
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„Wie überwinden wir Feindbilder und Fanatismus?“ Dies war die Fragestellung eines Vortrages von Prof. Josef Freise am Donnerstagabend, den 22. September, in den Räumen der VHS. Über 70 Menschen, darunter Angehörige unterschiedlichen Glaubens, kamen zu der Veranstaltung, die von der Lokalen Agenda im Rahmen der Interkulturellen Woche organisiert wurde. |
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Neuwied. Für Freise steht fest: Feindbilder hat es schon immer gegeben, doch im Laufe der Zeit ändern sie sich. In einer Gesellschaft dienen sie dazu, Identität und Zusammengehörigkeit zu erzeugen, doch gleichseitig seien sie gefährlich, da sie pauschalisieren, Vorurteile erzeugen und Menschen diskriminieren. So erinnert sich Freise noch an seine Kindheit im damals erzkatholischen Münsterland. „Bei uns damals waren die Protestanten das Feindbild. In einigen Schulen waren Katholiken und Protestanten strikt getrennt, es gab unterschiedliche Klassen und ein gemeinsames Spielen auf dem Pausenhof war undenkbar.“ Politisch war das Feindbild im kalten Krieg der Kommunismus. Mit dem Fall der Berliner Mauer und dem Niedergang des Warschauer Pakts ging dieses Feindbild verloren.
Insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sei der Islam zum neuen Feindbild geworden. Der immer stärkere Antiislamismus führe zu Ausgrenzung und Diskriminierung. Religionskritik an bestimmten Formen des Islams, so Freise, sei wichtig, aber eine Religionskritik sei nur zielführend, wenn sie differenziert klare Kritikpunkte benenne. Freise thematisierte auch das Feindbild des djihadistischen Salafismus bei jungen extremistischen Muslimen. Damit junge Muslime, die sich oft diskriminiert fühlten, nicht in den Extremismus abdriften, brauche es gute Jugendarbeit und Begegnung. „Die gegenseitige Begegnung ist der Schlüssel zum friedlichen Zusammenleben“, betont Freise.
In der von Wolfgang Rahn moderierten lebhaften Diskussion fragte ein kurdischer Yeside die anwesenden Muslime, wie man gemeinsam gegen die Gräueltaten, die im Namen des eigentlich friedlichen Islam begangen werden, aktiv werden könne. Eine junge Ahmadiyya-Muslimin betonte, dass Sie als muslimische, Kopftuch tragende Frau gerne in den Dialog mit Menschen unterschiedlicher Religion trete. Vertreter der Fatih-Moschee im Rheintalweg, der DITIB-Moschee in der Langendorfer Straße und der Ahmadiyya-Moschee in der Matthias Erzberger-Straße luden zum Tag der Offenen Moschee am 3. Oktober ein. Dies sei eine Chance für ein Kennlernen und einen Dialog zwischen den Religionen.
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Nachricht vom 25.09.2016 |
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