Veterinäramt und Katastrophenschutz üben Tierseuchenbekämpfung
Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten führt in regelmäßigen Abständen landesweite Übungen zur Bekämpfung von Tierseuchen durch. In diesem Jahr wird die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS) geübt. An sechs verschiedenen Stellen im Land wird ein Ausbruch der MKS simuliert. Eine dieser sechs angenommenen Stellen im Land liegt im Kreis Neuwied.
Rüscheid. Die Amtstierärzte und das Verwaltungspersonal der Kreisverwaltungen Neuwied, Altenkirchen, Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis probten am 7. November gemeinsam mit den Katastrophenschutzeinheiten den Ernstfall eines Ausbruchs der MKS. Hierzu wurde unter anderem im Dienstgebäude Ringstraße 70 der Kreisverwaltung Neuwied ein Lagezentrum eingerichtet. Die verschiedenen Szenarien des Tierseucheneinsatzes wurden tagsüber im dortigen Krisenzentrum durchgespielt.
Praktische Übung in Rüscheid
Aber auch die Praxis wurde geprobt. Um die Übung auch praktisch zu unterstützen, hat sich ein landwirtschaftlicher Betrieb, der Rehhof in Rüscheid, dankenswerter bereiterklärt, an der Übung teilzunehmen. Hier wurde am 7. November im Laufe des Abends unter anderem eine Personen- und Fahrzeugdekontaminationsanlage aufgebaut. woti
Hintergrundinformationen MKS
MKS – eine gefährliche, hochansteckende Tierseuche Die MKS ist eine hoch ansteckende, akut verlaufende, fieberhafte Viruserkrankung der Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Die wichtigste Ansteckungsquelle sind erkrankte Tiere. Die Übertragung erfolgt sowohl direkt von Tier zu Tier als auch indirekt über viruskontaminierte Personen, Fahrzeugen und ähnliches sowie über Produkte der infizierten Tiere. Die Maul- und Klauenseuche ist eine der wirtschaftlich folgenreichsten Tierseuchen. Sie ist gekennzeichnet durch einen raschen Verlauf im Viehbestand und die schnelle Verbreitung über größere Gebiete. Bei den bösartigen Verlaufsformen können 50 bis 70 Prozent der Jungrinder und Ferkel sterben. MKS ist für den Menschen ungefährlich. Im Handel angebotenes Fleisch, Milch und Milchprodukte können bedenkenlos verzehrt werden.