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Nachricht vom 16.11.2016
Wirtschaft
SWN modernisieren noch 23 Kilometer Kabelnetz
Die Stromnetze in Engers, Heimbach-Weis, Gladbach, Block und Melsbach sind veraltet. Anfang des Jahres hatten die Stadtwerke Neuwied (SWN) die Netzgebiete vom Energieversorger Süwag übernommen.
Manfred Wirz von den SWN mit einem der neuen, hocheffizienten Trafos. Sie sind Teil des Erneuerungskonzepts für die übernommenen Netze. Foto: Privat Neuwied. Bereits im Vorfeld hatten die SWN für den Anschluss dieser Bereiche an das bestehende Netz des Neuwieder Unternehmens Sanierungen geleistet. Insgesamt jedoch bleiben 23 Kilometer extrem veralteter Technik. Bis der komplette Übernahmebereich auf dem aktuellen Stand der Technik ist, veranschlagen die SWN mindestens drei Jahre. Dabei hat sich bereits viel getan: Schon vor der Übernahme der neuen Netzgebiete sind acht Kilometer Kabelnetze saniert worden, um den Anschluss an das SWN-Netz gewährleisten zu können.

Zudem betreuen die SWN seit Jahren die Gas- und Wasserleitungen in den neuen Netzgebieten: „Wenn dort Baumaßnahmen notwendig waren, haben wir die Mittelspannungskabelsysteme gleich mit vorverlegt, dadurch kam es zu hohen Synergieeffekten“, berichtet Manfred Wirz, Bereichsleiter Stationen und Netzplanung. 57 Kilometer Mittelspannungs-Kabelnetz haben die SWN insgesamt übernommen, 27 müssen saniert werden. Vier sind bereits erledigt, acht werden es bis Ende des Jahres sein. Das restliche System hat die SWN analysiert, die störanfälligsten Strecken identifiziert und höchste Priorität eingeräumt.

Die Niederspannung von 400 Volt betrifft dagegen nur kleinere Bereiche, so dass bei einem Fehler möglicherweise eine Straße ohne Funktion ist, nicht aber ein Ortsteil. Zudem können die Schäden im Niederspannungsbereich schneller repariert werden. „Ein Stromausfall wie kürzlich in Engers, Block und einem Teil von Heimbach-Weis wollen wir natürlich auf jeden Fall vermeiden“, erklärt Manfred Wirz die Sanierungs-Strategie. Direkt im Januar konnten die Planungen und Arbeiten beginnen, bis zum Ende des Jahres werden die geplanten acht Kilometer fertiggestellt sein.

Zurückgebaut werden müssen auch rund zweieinhalb Kilometer Mittelspannungsfreileitungen, die besonders gefährdet sind, beispielsweise durch Blitzschlag. „Die an Masten angebrachten Leitungen sind sehr unterhaltungsintensiv“, weiß der Bereichsleiter. Insgesamt müssen ab 2017 noch rund 15 Kilometer Mittelspannungskabelsysteme saniert werden.

Nicht nur das Kabelsystem, auch die Transformatoren in den neuen Netzgebieten werden aktualisiert. Rund 455 Trafos befinden sich im SWN-Netz. 18 ersetzt das Unternehmen derzeit durch hocheffiziente Geräte, die einen deutlich besseren Wirkungsgrad haben als herkömmliche Anlagen: „Das ist wie der Austausch einer Glühbirne gegen LED“, erklärt Wirz. Die Geräte geben kaum noch Wärme ab und arbeiten hocheffizient. Die Transformatoren haben eine Haltbarkeit von rund 50 Jahren. Bereits nach zwölf Jahren haben sich die neuen Transformatoren amortisiert.

Installiert sind die Trafos an derzeit 367 Verteilnetz- und Trafostationen im SWN-Versorgungsgebiet. An 23 Stellen sind bereits fernbedienbare Stationen im Einsatz. SWN-Mitarbeiter können aus der Netzleitstelle rund um die Uhr auf diese Anlage zugreifen und so Störungen schneller finden und beseitigen. Bei herkömmlichen Trafostationen ist es nötig, dass Techniker vor Ort zunächst Fehlerquellen genau lokalisieren und dann manuell auf andere Stromkreise umschalten. In den neuen Netzgebieten sind bislang nur wenige Trafostationen fernbedienbar.

Dort sollen an strategisch ausgewählten Stellen in den nächsten sechs Monaten weitere derartige Anlagen entstehen, die zusätzlich als „intelligente Trafostation“ geplant sind: Durch eine ständige Kommunikation mit der Netzleitstelle werden Störungen im Mittelspannungskabelsystem in Echtzeit gemeldet und können teilweise bereits vor der Störung durch eingebaute Kabelüberwachungssysteme erkannt werden. Zudem können sämtliche Messwerte aus der Ferne ausgelesen werden und durch die Fernbedienbarkeit können Leistungsschalter ein- und ausgeschaltet werden. Dadurch kann bei einer Störung wertvolle Zeit eingespart werden.

Sorgen machen den SWN darüber hinaus einige Trafostationen selber. Die Gebäude sind marode, es regnet rein: „Vier Stationen werden komplett erneuert und auf den Stand der Technik gebracht“, erläutert Wirz die bereits begonnene Maßnahme. Investiert hat die Süwag in den vergangenen Jahren kaum mehr etwas in ihre Netze. Gespräche zur Übernahme der Bereiche durch die SWN liefen bereits seit 2011. Offene juristische Fragen führten dazu, dass die tatsächliche Übernahme jedoch erst Ende 2015 erfolgen konnte. Für die SWN ist klar: „Wir werden an der Sanierung arbeiten und hoffen, bis zum Abschluss der Arbeiten auf keine unangenehmen Überraschungen mehr - und das Verständnis der Neuwieder“, betont Manfred Wirz.
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