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Nachricht vom 11.12.2016 |
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Kultur |
Lithografien A. Paul Webers in der Niederhofener Galerie |
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Am Sonntag, den 18. Dezember, ab 11 Uhr eröffnet die Galerie der Blattwelt in Niederhofen bei Puderbach, Hauptstraße 22, die Ausstellung von, Lithografien. Über 40 ausgewählte Arbeiten werden gezeigt und geben einen Eindruck der Vielseitigkeit der Kunst Webers. |
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Niederhofen. Es wird hier nicht weihnachtlich bunt sein, die Inhalte der Schwarz-Weiß Grafiken sind oft bedrückend, lassen den Betrachter aber auch schmunzeln, wenn man diese und jene Ironie und Alltäglichkeit darin entdeckt. Mit den Lithografien von Paul Weber zeigt die Galerie der Blattwelt in Niederhofen die dritte Ausstellung zum Thema Kritische Grafik. Bisher gab es die Ausstellungen “Von Dürer bis George Gross“, danach hingen zwei Ausstellungen mit Grafiken von Daumier.
A. Paul Weber arbeitet zunächst für sich sehr unscheinbar. Man warf ihm vor, sein Werk stände außerhalb der der kunstgeschichtlichen Tradition. Dabei zeigt vor allem das Frühwerk in Inhalt und Form Anklänge an die großen humoristischen Zeichner wie Wilhelm Busch, während Weber später mehr und mehr die Nachfolge der großen zeitkritischen und satirischen Graphiker wie Francisco Goya und Honoré Daumier antrat. Viele von Webers Arbeiten reichen an die Ernsthaftigkeit und den schonungslosen Realismus von Käthe Kollwitz heran.
Ungeachtet dieser Vorbilder ging Weber jedoch stets seinen eigenen künstlerischen Weg. Ihm war der Inhalt seiner Bilder und deren Verbreitung wichtig. Er behandelte seine Graphiken mehr als Botschaften, denn als Kunstwerke. Seine Abneigung gegen die Spielregeln des Kunstmarktes, die er mit unlimitierten Auflagen, manchmal auch mit der Verweigerung seiner Signatur verhöhnte, sein Engagement für die Kleinen und Schwachen, trug dazu bei, Weber in der etablierten Kunstszene als suspekt erscheinen zu lassen.
Dabei kann man gerade bei Weber das nachvollziehen, was Kunst im Wesen ausmachen sollte: den Einklang von Inhalt und Form. Oft hat er Dutzende von Entstehungen und Varianten geschaffen, bis er die Form und Gestaltung fand, die seiner Meinung nach dem Thema entsprach.
Webers Graphiken zeichnet stets ein großes Einfühlungsvermögen in den Bildgedanken aus. Trotz der hohen künstlerischen Qualität ist es darum immer der Inhalt, der uns anspricht und beeindruckt. Stets zeigt sich, dass Webers Themen nicht nur tagespolitische Bezüge haben, welche das Werk auf lange Sicht historisch interessant werden lassen, sondern das hinter ihnen zutiefst Menschliches verborgen liegt, das über aktuelle Bezüge hinausreicht und ein Stück vom Menschen widerspiegelt.
An den Weihnachtsfeiertagen ist die Ausstellung auch ab 11 Uhr zu besichtigen, danach nach Vereinbarung unter 02684 4551 oder rzado@rz-online.de. |
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Nachricht vom 11.12.2016 |
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