NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 23.01.2017
Region
RLI-Integrationsprojektgruppe erweitert Aktionsradius
Nach der Unterbringung und Grundversorgung der Flüchtlinge stellt deren Integration in den hiesigen Arbeits- und Ausbildungsmarkt die zentrale gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Tatkräftige Hilfe in Sachen Sprachförderung erhalten die zahlreichen bei uns aufgenommenen Kriegsflüchtlinge seit Jahresfrist von einem Aktionsbündnis der Rotary-, Lions- und Inner Weel Clubs Neuwied-Andernach (RLI-Integrationsprojekt) durch ein mehrmals wöchentlich statt findendes Unterrichtsangebot.
Im Dialog während der Fortbildungsveranstaltung: Hilde Janzing-Schanz, Koordinatorin Integration von Flüchtlingen im  JobCenter, mit ehrenamtlichen Helfern des RLI-Integrationsprojektes von Rotary, Lions und Inner Wheel in der Agentur für Arbeit Neuwied. Fotos: PrivatNeuwied. Dieses wird unterstützt durch die katholische St. Matthias- und die evangelische Markt-Kirchengemeinde. Um die Integration der Flüchtlinge zu fördern, haben sich die Initiatoren des RLI-Integrationsprojektes jetzt etwas Neues auf die Fahnen geschrieben. Um den Migranten die Eingliederung in das Berufsleben über unterschwelligen Deutschunterricht hinaus zu ebenen, wurde für die ehrenamtlichen Helfer des Projektes im Schulterschluss mit der Stadt Neuwied eine Schulungsreihe zur Qualifizierung von „Spezialisten“ gestartet.

Um den Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge besser als bisher zu gestalten, sollen hauptamtliche und ehrenamtliche Arbeitsmarktakteure enger zusammen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Dabei ist es das Hauptziel, fachlichen Hintergrund und Kompetenzen zu gesetzlichen Grundlagen, Einstiegsqualifikationen, institutionellen Voraussetzungen, Verantwortlichkeiten, Vernetzungsmöglichkeiten und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten zu liefern. Sobald bei den ehrenamtlichen Helfern des RLI-Integrationsprojektes auf diese Weise fachliche und praktische Grundlagen gelegt sind, soll ein regelmäßiges Angebot zur Unterstützung und Beratung von Flüchtlingen in dieser Hinsicht in den Räumen des Camp Neuwied-Block angeboten werden.

Der Erste Schritt einer kleinen Veranstaltungsreihe unter Leitung von Dilorom Jacka, Integrationskoordinatorin beim Amt für Jugend und Soziales, Stadtverwaltung Neuwied, und von Dr. Bernhard Reuther, Rotary-Lions-Inner Wheel Integrationsprojekt Neuwied-Andernach, startete Mitte Dezember. Im Sitzungssaal der Agentur für Arbeit ging es unter fachlicher Federführung von Dr. Marianne Wirth, Berufsberatung für Asylbewerber und Flüchtlinge in der Arbeitsagentur, und von Hilde Janzing-Schanz, Koordinatorin Integration von Flüchtlingen im Job-Center, um Voraussetzungen und erste Ergebnisse der Integration von Flüchtlingen in den hiesigen Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Darauf folgte im nächsten Schritt eine Woche vor Weihnachten unter Federführung von Nikolinka Georgieva, Flüchtlingsnetzwerkerin und Ausbildungsberaterin der Handwerkskammer Koblenz, und von Fred Kutscher, Kreishandwerkerschaft Rhein Westerwald, die Fortbildungsveranstaltung „Flüchtlingsnetzwerk im Handwerk“ in der VHS Neuwied.

Im dritten Schritt war in der VHS der Experte Gregor Hülpüsch, Projektleitung FLAIR – „Flüchtlinge und Asylsuchende Integriert in die Region“ von der Caritas Koblenz auf Einladung von Frau Jacka und Dr. Reuther zu Gast. Dabei ging es insbesondere um rechtliche Fragen bei der Suche nach Ausbildung oder Arbeit sowie um zusätzliche Sprachförderung im Zusammenhang mit dualer Ausbildung und Arbeitsaufnahme.

Im Anschluss an die drei interessanten und ergebnisreichen Nachmittage können sich die ehrenamtlichen Helfer entscheiden, welche Schwerpunkte sie über den Sprachunterricht hinaus als frisch gebackene „Spezialisten“ für die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen weiter verfolgen wollen. Gestiegen ist in jedem Fall die Motivation, die Kenntnis der nicht ganz einfachen Möglichkeiten von Flüchtlingen in Deutschland und nicht zuletzt vor allem auch das fachliche Wissen, mit welchen relevanten Akteuren es sich gut vernetzen lässt.
 
Nachricht vom 23.01.2017 www.nr-kurier.de