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Nachricht vom 01.04.2017
Kultur
„Bewegung“ in der Stadtgalerie Neuwied
„Bewegung“ lautet das Thema der aktuellen Ausstellung der Gruppe 93 in der Stadtgalerie Neuwied in der ehemaligen Mennonitenkirche. Zurück geht die Gruppe auf Otto Buhr (gestorben 2003), einen der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler des Mittelrheins. Er gründete 1993 die Gruppe 93. Sein Anliegen war ein Forum für die Kunstschaffenden mit jeweils eigenem künstlerischem Ausdruck, wo sie ihre Werke präsentieren können.
Bewegung - ein Bild von Ulrich Christian. Foto: Wolfgang TischlerNeuwied. Ulrich Christian zitierte als Redner der Gruppe 93 bei der Ausstellungseröffnung den Bewegungs-Appell des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, der forderte: „Niemand darf vergessen: In hochtechnisierten Gesellschaften ist permanente Innovation eine Daueraufgabe! Die Welt ist im Aufbruch, sie wartet nicht auf Deutschland. Aber es ist auch noch nicht zu spät. Durch Deutschland muss ein Ruck gehen. Wir müssen Abschied nehmen von liebgewordenen Besitzständen. Alle sind angesprochen, alle müssen Opfer bringen, alle müssen mitmachen.“

Die Künstlerinnen und Künstler der Gruppe 93 setzten sich mit den verschiedenen Facetten des Begriffs „Bewegung“ auseinander. Neben der Bewegung als Ortsveränderung nannte Christian Bewegung zweitens als eine weltanschauliche Bestrebung und drittens als Rührung, das Bewegtsein durch innere Anteilnahme, die persönliche Ergriffenheit, durch freudige Ereignisse, aber auch durch Tod und Trauer.

„Die Verben gehen, laufen, springen, tanzen verweisen geradezu auf die Bewegung. Tanzen die Figuren auf der Stelle, bewegen sie sich in den Raum hinein? Kommen die dargestellten Figuren uns entgegen - woher kommen sie? - oder entfernen sie sich - wo gehen sie hin?
Bei bewegtem Wasser fragen wir uns, ob die Wellen parallel auf uns zu kommen, ob sie mit oder gegen unseren Blick heran laufen. Ist das Phänomen naturalistisch dargestellt oder zeigen sich abstrakte Strukturen.“

Christian hob den diesjährigen Gast Stefan W. Müller aus Koblenz hervor. Mit seiner großformatigen Fotocollage spreche er unser inneres Bewegtsein an. „Er reiste oft auf die Philippinen und organisierte in der Hauptstadt Manila Weihnachtsstraßenfeste für die armen Kinder von der Straße. Arbeiten von ihm waren im vergangenen Jahr im Elisabeth-Krankenhaus hier in Neuwied zu sehen.“

In ihren Werken, für die sie ein Jahr Arbeitszeit hatten, wollten die Mitglieder der Künstlergruppe: Norbert Bleidt, Ulrich Christian, Marianne Dick, Helmut Elfert, Helga Gans-Eichler, Stefan Hausmann, Lilo Jaschik, Sigrid Langert, Sybille Lenz, Hans Otto Lohrengel, Knut Mans, Johanna Mohr, Marie Schäfer, Franz von Stockert, Ursula Voigt-Pfeil, Uta Weiler und Gerhard Wiens Neues gestalten in ihren unterschiedlichen Techniken Öl, Aquarell, Acryl, Plastik und Fotografie.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Stadt-Galerie für das interessierte Publikum geöffnet. htv

Im Begleitprogramm gibt es drei Veranstaltungen:
Am 12. April arbeiten Kinder von 14.30 bis 16.30 Uhr mit Farbe zum Thema Bewegung.
Am 30. April gibt es ab 11.30 Uhr eine Tanzperformance mit Mareike Zupp von der Hochschule Osnabrück.
Am 14. Mai können die Besucher von 11 bis 17 Uhr den Künstlern bei der Arbeit zuschauen.
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