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Nachricht vom 04.04.2017 |
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Region |
Selbsthilfegruppen leisten unverzichtbare Arbeit |
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„Sie leisten eine gute, unverzichtbare Arbeit“, so Dr. Georg Gerken. Der Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik hieß Ende März rund 20 Vertreter von Selbsthilfegruppen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen aus dem Kreis Neuwied beim 2. Waldbreitbacher Nachmittag der Selbsthilfe im Marienhaus Klinikums St. Antonius willkommen. |
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Waldbreitbach. Die Selbsthilfegruppen seien ein wesentlicher Baustein in der ambulanten Versorgung psychisch kranker Menschen. Gerade Patienten, für die nach einem stationären Klinikaufenthalt nicht direkt ein ambulanter Therapieplatz zur Verfügung steht, finden in den Selbsthilfegruppen kompetente Ansprechpartner. Es sei wichtig, dass alle, die sich im Kreis Neuwied um psychisch Kranke und deren Angehörigen kümmern vernetzt sind, sich kennen und voneinander wissen, was sie tun.
Unter anderem deshalb stellte das Marienhaus Klinikum St. Antonius im Rahmen des Treffens die Arbeit und das erweiterte Behandlungskonzept der Johannes-Station vor, die vor genau 20 Jahren eingerichtet wurde. Heute werden hier vorwiegend jüngere Patienten mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen (vorrangig Borderline-Störungen) und Essstörungen behandelt. Ein besonderes Konzept wurde für die Therapie von Menschen entwickelt, die ein Trauma erlebt haben und deshalb unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. „Vielen unserer Patienten raten wir, wenn sie entlassen werden, sich an einer Selbsthilfegruppe zu wenden, denn wir wissen, dass sie hier Hilfe und weitere Unterstützung erhalten“, so Anette Baldus, die Leiterin des Sozialdienstes.
Auch Jens Arbeiter von der Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (NEKIS) vermittelt häufig Patienten an die Selbsthilfegruppen. „Der Bedarf an psychiatrischer Hilfe ist groß“, ist seine Erfahrung. Im Schnitt leide jeder Dritte, der mit ihm telefonisch Kontakt aufnimmt, unter Depressionen oder Ängsten.
Allein vor diesem Hintergrund braucht es Veranstaltungen wie den Waldbreitbacher Nachmittag der Selbsthilfe, damit die Selbsthilfegruppen mit ihrem Hilfsangebot für Betroffene und ihre Angehörigen im Gespräch bleiben und tragfähige Netzwerke entstehen. |
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Nachricht vom 04.04.2017 |
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