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Nachricht vom 10.05.2017
Region
Fusion Dierdorf und Puderbach vorerst vom Tisch
Die Verbandsbürgermeister Volker Mendel und Horst Rasbach waren mit Landrat Rainer Kaul am 10. Mai in Mainz. Sie kamen mit einer überraschenden Nachricht zurück, die Volker Mendel am Donnerstag, den 11. Mai seinem VG-Rat verkündete: „Mainz sieht für Dierdorf nach nochmaliger Prüfung vorläufig keinen Fusionsbedarf mehr.“
Neueste Nachricht aus Mainz: Dierdorf kann selbständig bleiben." Foto: Wolfgang TischlerPuderbach/Dierdorf. Das Ministerium des Innern und für Sport hatte die Bürgermeister Mendel und Rasbach, sowie Landrat Kaul zu einem Gespräch nach Mainz eingeladen. Dort wurden sie von dem Ergebnis einer jüngst vorgenommenen Überprüfung des sogenannten Gebietsänderungsbedarfs der Verbandsgemeinde Dierdorf in Kenntnis gesetzt. Die Vertreter des Ministeriums erklärten, dass die Überprüfung zu dem Ergebnis kam, dass „die Feststellungen des Professors Dr. Junkernheinrich in seinem seinerzeit erstellten Gutachten, wonach die Verbandsgemeinde Dierdorf einen Ausnahmetatbestand erfüllt und deshalb keinen eigenen Gebietsänderungsbedarf aufweist, weiterhin zutreffen“.

Ein schwerwiegender Punkt für die Selbständigkeit ist die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Verbandsgemeinde. Mainz hat aber in dem Gespräch auch klar gemacht, dass bei Wegfall des Ausnahmegrundes eine Fusion herbeigeführt werden muss. Unabhängig davon hat Mainz die Stimmungslage in beiden Verbandsgemeinden abgefragt. Mendel legte dar, dass im Puderbacher Land überwiegend positive Gedanken über die Fusion gehegt werden. Dagegen berichtete Rasbach, dass in Dierdorf in vielen Köpfen unterschiedliche Gedanken gehegt werden und die Zeichen in Dierdorf nicht auf Fusion stehen.

Die Vertreter des Mainzer Ministeriums befürworteten, dass sich die Verbandsgemeinde Dierdorf mit einer freiwilligen Gebietsänderung weiter auseinandersetzt. Mainz sieht in dem Zusammenschluss von Dierdorf und Puderbach eine zielführende Lösung für eine leistungsfähige und wirtschaftliche Verwaltung.

Landrat Rainer Kaul ergänzte diese Einschätzung: „Aus meiner Sicht passen die beiden Verbandsgemeinden sowohl von ihrer Struktur und von der Mentalität der Menschen bestens zusammen. Deshalb appelliere ich an die in der Kommunalpolitik Verantwortung Tragenden, eine freiwillige Fusion auf den Weg zu bringen.“

Im VG-Rat Puderbach gab es nach dem ausführlichen Bericht von Volker Mendel erstmal lange Gesichter, denn alle Fraktionen hatten sich ausführlich mit der Fusion auseinandergesetzt und sie letztlich für positiv befunden. Eine eher scherzhaft gemeinte Frage kam aus dem Kreis der Ratsmitglieder: „Findet die gemeinsame Gewerbeschau von Dierdorf und Puderbach am 21. und 22. Mai jetzt noch statt?“ Das Gewerbe in Dierdorf und Puderbach ist schon viel weiter, als die Politik war aus der Runde der Ratsmitglieder zu hören. (woti)
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