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Nachricht vom 23.05.2017
Region
SGD Nord: Orchideenblüte in den Naturschutzgebieten
Aktuell können Naturliebhaber die Blütezeit der Orchideen, unter anderem in einigen der rund 300 Naturschutzgebiete im Bereich der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, bestaunen. In Deutschland gibt es etwa 60 Arten. 50 davon finden sich auch in Rheinland-Pfalz wieder.
Orchidee Hummel Ragwurz (Ophrys fuciflora). Foto: SGD NordRegion. „In Rheinland-Pfalz sind rund zwei Prozent der Landesfläche Naturschutzgebiete. Die SGD Nord ist als Obere Naturschutzbehörde im nördlichen Rheinland-Pfalz für die Ausweisung von Naturschutzgebieten und den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume verantwortlich. Deshalb organisiert und finanziert sie eine Vielzahl von Biotoppflegemaßnahmen, um diese für zahlreiche heimische Tier- und Pflanzenarten zu schützen und zu erhalten", so SGD Nord Präsident Dr. Ulrich Kleemann.

Orchideen besiedeln verschiedenste Lebensräume und sind in Art und hinsichtlich ihrer Bedürfnisse sehr unterschiedlich. Zu den früh im Jahr blühenden und häufiger vorkommenden Arten gehört das „Breitblättrige Knabenkraut" (Dactylorhiza majalis), das die Monatsangabe Mai im wissenschaftlichen Namen trägt. Es wächst bevorzugt in wechselfeuchten bis nassen Wiesen. Seine meist purpurroten Blütenstände sind vor allem im Mai und Juni zu sehen. Das „Gefleckte Knabenkraut" (Dactylorhiza maculata) wächst auf Feuchtwiesen und Moorheiden oder Kalkmagerrasen. Es blüht von Juni bis August und überzieht seine Standorte mit duftenden, meist hellpinkfarbenen Blütenständen. Auch im Bereich der SGD Nord gibt es seltene und vom Aussterben bedrohte Arten.

In den Orchideennamen spiegelt sich oft das besondere Aussehen der Pflanzen. Beispiele dafür sind Arten wie der „Hängende Mensch" (Aceras anthropophorum), der im Rhein-Lahn-Kreis zu finden ist. Sein Blütenstand besitzt zahlreiche Blüten, deren Form an eine menschliche Gestalt erinnert. Der „Hummel-Ragwurz" (Ophrys fuciflora), hingegen imitiert Insekten, um diese zur Bestäubung anzulocken – ohne ihnen dafür eine nahrhafte Gegenleistung in Form von Nektar oder Pollen zu liefern. Er wächst im Kreis Trier Saarburg.

Interessant ist die Biologie der Orchideen – diese oft spektakulären Pflanzen können nur durch ihre Lebensgemeinschaft mit speziellen Pilzen existieren. Denn Orchideen bilden zwar eine Vielzahl von winzigen Samen aus, haben aber keine Nährstoffvorräte für die Keimung.

Die Orchidee des Jahres, das „Weiße Waldvögelein" (Cephalanthera damasonium), soll auf die Besonderheit der Pflanzen aufmerksam machen. Orchideen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden. Zudem sollten Fotografen und andere Interessierte von den Pflanzen ausreichend Abstand halten und auf gekennzeichneten Wegen bleiben. Im Naturschutzgebiet „Perfeist bei Wasserliesch" im Kreis Trier-Saarburg kann ein Orchideenlehrpfad besucht werden.

Weitere Informationen unter: www.sgdnord.rlp.de

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