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Nachricht vom 17.06.2017
Region
Entstehung des Islam als Thema bei den WW-Literaturtagen
Ein Thema das Historisches mit Aktuellem verband, war die Entstehungsgeschichte des Islam, interpretiert von Prof. Dr. Lutz Berger von der Uni Kiel. Dazu hatten in Partnerschaft das Marienthaler Forum mit den Westerwälder Literaturtagen nach Leutesdorf am Rhein eingeladen.
Prof. Dr. Lutz Berger, 3. v. links, Maria Bastian-Erll und Ulrich Schmalz, sowie das Gastgeber- Ehepaar Katharina und Georg Mohr, vom Weinhaus Mohr. Foto: PrivatLeutesdorf. In Zeiten aufgeregter Debatten über den Islam, Muslime und Ursachen von Gewalt und Krieg in der gegenwärtigen islamischen Welt ging der Referent weit zurück in das 7. Jahrhundert nach Christus. Im Mittelpunkt seines Vortrages stand die Frage nach dem Kontext aus religiösen und gesellschaftlichen Gegebenheiten in den damaligen Großreichen sowie auf der arabischen Halbinsel, wo der Islam als letzte der großen "Erlöserreligionen" entstand.

Berger führte aus, warum das von den frühen Anhängern der Lehre des Islam gegründete, spätere Weltreich in den darauffolgenden Jahrhunderten das Christentum in seinen Ursprungsregionen fast vollständig verdrängte. Dabei ging er der Frage nach, warum die Bewohner der arabischen Halbinsel nicht den christlichen Glauben annahmen, wie die meisten anderen Völker an der Peripherie des Römischen Reiches. Die Fragen, warum die Muslime nach Stiftung ihrer Religion weite Teile der Welt zu unterwerfen versuchten und welche Rolle dabei die politischen Strukturen und soziale Verhältnisse in den unterworfenen Ländern spielten, wurden ebenfalls thematisiert.

Die Diskussion ergab ein weites Spektrum an Fragestellungen, von der Glaubensrichtung der Alewiten bis zur persischen Dichtung, und da man an den Ufern des Weines tagte, wurde auch die Bedeutung des Weins für den frühen Islam berührt.

Ulrich Schmalz, dem die Versammlungsleitung oblag, schloss mit dem Vorschlag, den Autoritäten des Islam Lessings Buch "Nathan der Weise" auszuhändigen. Dort finde man viele Anleitungen für einen gewaltfreien Umgang der Religionen.
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