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Nachricht vom 13.08.2017 |
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Politik |
Bildungspolitischer Abend mit Nicola Beer |
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"Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles, was man in der Schule gelernt hat, vergisst". Dieses Zitat von Albert Einstein wirft ein eher pessimistisches Bild auf das Bildungssystem. Es "anders und besser zu machen", darum ging es am vergangenen Freitag beim "Bildungspolitischen Abend" des FDP Kreisverbands Neuwied in der Volkshochschule der Stadt. |
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Neuwied. Unter dem Motto "Weltbeste Bildung für Alle", diskutierten Nicola Beer, FDP Generalsekretärin, Sandra Weeser, FDP Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Neuwied/Altenkirchen und Sven Störmer, vom Philologen Verband Rheinland-Pfalz, vor geladenem Publikum. Moderiert wurde die "Talk-Runde" von Journalist Marcelo Peerenboom.
"Welches Thema ist für die FDP das wichtigste", habe man FDP-Chef Christian Lindner in einem Interview gefragt", erläuterte Kreisvorsitzender Alexander Buda in seinem Grußwort rhetorisch. "Ich war glücklich als mein Chef wie aus der Pistole antwortete: Ganz klar - die Bildung", so Buda. Der hohe Stellenwert, den die Partei dem Thema beimisst, durchzog den gesamten Abend wie ein roter Faden: "Wir glauben an die Kraft, die in jedem einzelnen Menschen steckt und wollen die verborgenen Talente eines Jeden durch unser Schul- und Hochschulsystem heben", war einer der Kernsätze von Nicola Beer.
Und machte deutlich das den Worten Taten folgen sollen: so forderte die Generalsekretärin, einen Prozentpunkt der Mehrwertsteuer dem Bildungssystem zugutekommen zu lassen. "Es kann nicht sein, dass wir 980 Milliarden Euro für die Sozialhaushalte ausgeben, aber nur 130 Milliarden für Bildung", so Beer. Bildung sei auch eine Sozialleistung. Man wolle aber nicht nach hinten raus "reparieren", sondern den Menschen von vornherein die Möglichkeit geben, ihr Leben selbst bestimmt zu leben.
Den Blick des Praktikers zeigte Sven Störmer, selbst Gymnasiallehrer, dem Publikum auf und machte auch deutlich auf die Mängel im Schulsystem aufmerksam. So kritisierte Störmer insbesondere den Unterrichtsausfall, mangelndes Personal zur Pflege der technischen Einrichtung und auch Probleme mit dem Zeitgeist. "Helikoptereltern, digitaler Überfluss und Akademisierungswahn", nannte Störmer hier stichpunkartig die aktuellen gesellschaftlichen Missstände im Schulalltag.
Die ehemalige Unternehmerin Sandra Weeser, heute Vizepräsidentin der SGD Nord, hingegen vertrat auf der Veranstaltung die Sicht der freien Wirtschaft auf das Bildungswesen. Insbesondere die "Generation Y" war hier ein Schwerpunkt. Die jungen Leute, hätten heute andere Vorstellungen von ihrem Werdegang als frühere Generationen. So sei beispielsweise das Statusdenken hier nicht mehr so ausgeprägt wie damals. Darauf müssten sich die Unternehmen einstellen, um auf einem "leergefegten Arbeitsmarkt", langfristig Mitarbeiter auszubilden und zu halten. Im Fokus standen für Weeser auch die so genannten "MINT-Fächer" (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik"), die in einer digitalisierten und immer stärker technisch geprägten Wirtschaft im internationalen Wettbewerb entscheidend seien. Außerdem legte sie einen Schwerpunkt bei den Facharbeitern: "Jeder Meister muss so viel Wert sein, wie ein Master", forderte Weeser. Hier müsse ein "gesellschaftliches Umdenken" erfolgen.
Im Anschluss an die "Talk-Runde" stellten sich die Diskutanten Fragen aus dem Publikum. Kreisvorsitzender Alexander Buda sprach zum Ende der Veranstaltung von einem "gelungen Abend" und auch nachdem die Mikrofone abgestellt waren wurde im "Amalie-Raiffeisen-Saal" der Volkshochschule noch lange angeregt diskutiert |
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Nachricht vom 13.08.2017 |
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