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Nachricht vom 18.08.2017
Region
Wie schwitzen eigentlich Tiere?
Jetzt im Sommer, wo die Tage sehr warm und auch schwül sind, kommen wir gerne mal ins Schwitzen. Aber wie gehen die Tiere im Zoo Neuwied mit solch einem Wetter um? Reptilien und Frösche können als wechselwarme Tiere ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln, sondern sind von der Temperatur ihrer Umgebung abhängig.
Foto: Zoo NeuwiedNeuwied. Krokodilkaimaine zum Beispiel müssen erst einmal auf Betriebstemperatur gelangen. Dazu legen sie sich in die Sonne, um sich nach der Kühle der Nacht aufzuwärmen. Sobald es ihnen dann zu heiß wird, schwitzen sie nicht wie wir Menschen, um sich abzukühlen, sondern liegen mit geöffnetem Maul an Land. Durch das Öffnen des Maules verhindert das Tier, dass sein Gehirn zu stark erhitzt wird. Die gut durchbluteten Mundschleimhäute sind feucht. Wasser kann dort verdunsten und die entstehende Verdunstungskälte kühlt das Blut ab.

Andere Reptilien, wie Leopardgeckos, suchen sich auch schattige Plätze unter Felsen und senken so ihre Körpertemperatur. Im Exotarium des Zoo Neuwied können die Temperaturen in jedem Terrarium übrigens so geregelt werden, dass die natürliche Umgebungstemperatur der jeweiligen Tiere nachgebildet wird.

Löwen und Tiger haben, wie Hauskatzen auch, nicht am ganzen Körper Schweißdrüsen. Diese Drüsen sind bei ihnen hauptsächlich zwischen den Zehen- und Sohlenballen. Sie dienen nicht nur dem Schwitzen, sondern werden auch zum Markieren eingesetzt. Wenn die Katzen ihre Ballen über einen Baum reiben, sondern diese Drüsen einen Duftstoff ab, der den Stamm markiert. Das Hecheln mit geöffnetem Maul sorgt ebenfalls für Abkühlung. Durch die schnelle Atembewegung verdunstet Speichel im Rachenraum und sorgt so für eine Senkung der Körpertemperatur. Wenn es dem Sibirischen Tiger „Ivo“ im Zoo Neuwied mal zu warm wird, nutzt er sein großes Wasserbecken zur Erfrischung. Durch vier große Scheiben kann man ihn dann dabei beobachten, wie er badet und sich danach die Wassertropfen aus dem Fell schüttelt.
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