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Nachricht vom 29.08.2017 |
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Region |
Verbraucherberaterin informiert Asylsuchende |
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Sie kommen aus Regionen, in denen das Lebensmittelangebot aufgrund von Kriegen und ökonomischen Krisen oft drastisch reduziert ist. In Deutschland hingegen sind Asylsuchende häufig mit einem Überangebot konfrontiert. Das Richtige auszuwählen, ist nicht immer einfach. Die Verbraucherzentrale gibt Migranten wichtige Tipps. |
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Neuwied. Experten haben festgestellt, dass das Gesundheits- und Essverhalten von Migranten verbessert werden sollte. Warum? Flüchtlinge sehen in den hiesigen Geschäften ein riesiges Warenangebot. Zu beurteilen, was davon gesund ist, fällt ihnen oft schwer. Die Stadtverwaltung Neuwied und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wollen mit ihrer gemeinsamen Reihe „Gut leben in Deutschland“ dazu beitragen, die Gesundheitsförderung Geflüchteter in der Deichstadt zu verstärken. Auch das ist für die Veranstalter ein wichtiger Schritt zur Integration.
Wie das im Einzelnen geschieht, machte Ernährungsexpertin Ingrid Höss von der Koblenzer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale nun in der Begegnungsstätte des Camps Neuwied vor rund einem Dutzend Teilnehmern aus Syrien, Iran, Äthiopien und Afghanistan deutlich. Dabei waren natürlich die Dienste eines Dolmetschers gefragt. „Wir besprechen mit den Teilnehmern, welche Lebensmittel sie für gesund halten. Mithilfe von Fotokarten und der Ernährungspyramide ordnen wir auch ihre Ess- und Trinkgewohnheiten ein“, erläuterte Höss.
Dabei ist es auch wichtig, auf Vorteile heimatlicher Gerichte hinzuweisen. Im Gespräch suchte Höss herauszufiltern, welche Gerichte in den Herkunftsländern der Migranten häufig auf dem Tisch stehen. Sie erfuhr, dass vor allem Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Oliven gereicht werden. „Wir wollen gute Gewohnheiten fördern, aber auch Angewohnheiten hinterfragen, die auf eine ungesunde Lebensweise hindeuten“, betonte die Fachfrau. Im Mittelpunkt dabei stand unter anderem der häufig durch Getränke und Süßigkeiten hervorgerufene erhöhte Zuckerverbrauch. In den Fokus rückte Höss aber auch Themen wie Fertiggerichte und Bewegung. Sie appellierte an die Teilnehmer, möglichst häufig Frisches statt Fertiggerichte auf den Tisch zu bringen und sich oft an frischer Luft aufzuhalten. Tipps, die auf viel Resonanz stießen.
Wie Dilorom Jacka, die städtische Integrationskoordinatorin, ausführte, soll die Reihe „Gut leben“ ausgebaut werden. So sollen beispielsweise in weiteren Veranstaltungen speziell Flüchtlingsfrauen angesprochen werden. |
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Nachricht vom 29.08.2017 |
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