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Nachricht vom 08.11.2017
Region
Warum die Glocken der Niederbieberer Kirche schweigen
Bürgern im Neuwieder Stadtteil Niederbieber wird es bereits aufgefallen sein: Die Glocken der Evangelischen Kirche läuten nicht mehr. Zwar ertönt nach wie vor alle Viertelstunde der Uhrschlag, aber das morgendliche und abendliche Geläut musste wegen statischer Probleme ebenso vorsorglich eingestellt werden wie das Glockenläuten zu den Gottesdiensten.
Um keine Schäden am Mauerwerk des denkmalgeschützten Kirchturms in Niederbieber zu riskieren, wurde das Glockengeläut vorläufig eingestellt. Foto: prNeuwied. Auslöser war ein beschädigter tragender Balken im Glockenturm. Er konnte zunächst mit einem Stahlträger abgestützt werden. Allerdings verstärkte dies offenbar die Schwingungen, die beim Geläut entstehen und nun die Mauern des Turms der denkmalgeschützten Kirche belasten und laut Gutachter eventuell sogar schädigen. An einem vorläufigen Stopp des Glockengeläuts und einer umfangreichen Sanierung führt somit kein Weg vorbei.

Pfarrerin Marion Obitz bedauert es ausdrücklich, dass zurzeit die Glocken ihrer Kirche nicht mehr läuten. „Mir tut dies natürlich sehr leid. Aber der Verzicht ist notwendig, will man nicht größeren Schaden riskieren“, betont sie und ergänzt, dass neben dem Uhrschlag immerhin auch noch das von Hand betriebene Klempen bei einem Trauerfall in der Gemeinde möglich sei.

Auf die Evangelische Kirchengemeinde Niederbieber kommt also eine aufwändige Sanierung zu. „Planungen laufen, vor dem Frühjahr werden wir die Arbeiten aber wohl nicht durchführen“, schätzt Hans-Werner Jäckle, Baukirchmeister und Presbyteriumsmitglied. Und er geht zudem von einer recht kostspieligen Maßnahme aus, die da auf die Kirchengemeinde zukommt.

Erste finanzielle Unterstützung wurde jedoch bereits signalisiert. Wie Vorsitzender Erhard Jung erklärt, hat der Vorstand des Kirchbauvereins Niederbieber einen Grundsatzbeschluss gefasst, die Arbeiten zu fördern. „In welcher Höhe wir dies innerhalb des uns möglichen Rahmens tun, entscheiden wir, wenn die Kalkulation der Kosten vorliegt“, fügt er hinzu.
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