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Nachricht vom 24.04.2018 |
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Region |
NI: MdB Erwin Rüddel ist auf der falschen Fährte |
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Der Wolf muss auch weiterhin streng geschützt bleiben. Mit Fassungslosigkeit nehmen die NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) sowie die POLLICHIA die unqualifizierten Äußerungen des Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel zur Kenntnis, der anlässlich eines Wolfsnachweises (Damwildriss) bei Leutesdorf in Medien zitiert wird mit den Worten „Es ist mir egal wie, aber der Kreis Neuwied sollte wolfsfrei sein“ oder „im Westerwald müsse auch der Mensch vor reißenden Wölfen geschützt werden“. |
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Kreis Neuwied. „Solche Äußerungen stehen nicht im Einklang mit der Nationalen Biodiversitätsstrategie, sind hochgradig unverantwortlich, da hiermit unberechtigt Angst und Panik geschürt sowie Desinformation betrieben wird. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit überhaupt kein Wolfsrudel. Es darf wohl von einem Bundestagsabgeordneten verlangt werden, dass er sich in seinen Äußerungen an Recht und Gesetz hält und an einer wahrheitsgemäßen Information der Bürger interessiert ist“, erklärte Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI.
"Ist denn Herrn Rüddel nicht bekannt, dass es sich beim Wolf um eine nach bundesdeutschem, europäischem und internationalen Recht streng geschützte Art handelt?
Dass es zwischen Mensch und Wolf auch in den schon lange vom Wolf besiedelten europäischen Gebieten bisher nicht zu ernsthaften Konflikten gekommen ist und dass ein mögliches Konfliktrisiko weit unter dem von Haushunden, von Wildschweinen oder sonstigen Groß-Nutztieren liegt?
Dass ein „Frei-Halten“ eines Bundeslandes bei einer weit und schnell wandernden Art wie dem Wolf gar nicht möglich ist?
Dass sich in allen Bundesländern Expertenteams und Wolf-Ansprechpartner gebildet haben, die im Fall des Auftretens den Fall bewerten, notwendige Maßnahmen einleiten und die Bürger beraten?
Dass Schäden durch den Wolf zwar nicht versicherbar sind, aber durch Entschädigungsmittel der öffentlichen Hand wieder ausgeglichen werden?
Dass bei dem bestehenden Wolf-Managementplan, an dem die Schafe- und Weidetierhalter mitgearbeitet haben, die Sicherheit des Menschen oberste Priorität hat und dass bei Verhaltensauffälligkeiten auch bei einer streng geschützten Art in Ausnahmefällen Entnahmen möglich sind?
Dass Berater für Weidehalter eingesetzt werden, die nicht nur die Entschädigung in die Wege leiten, sondern auch gemeinsam mit dem Tierhalter Maßnahmen zu einem künftigen Schutz der Weidetiere entwickeln?"
„Der Wolf ist keine Gefahr für den Menschen. Seit der Rückkehr der Wölfe im Jahr 2000 gab es keinen einzigen Fall, bei welchem sich ein freilebender Wolf aggressiv gegenüber einem Menschen gezeigt hat. Seine Rückkehr hingegen ist eine Bereicherung für die Biologische Vielfalt und das Ökosystem. Zudem übt der Wolf in seinem Lebensraum vielfältigen positiven ökologischen Einfluss aus. Vielleicht sollte Herr Rüddel erst einmal das Gespräch mit unseren Wolfsexperten suchen, bevor er durch unqualifizierte Äußerungen Angst verbreitet“, erklärten Dr. Francesca Saxler, NI Wolfsexpertin und Tierärztin sowie Gabriele Neumann, Projektleiterin Großkarnivoren.
„Dass ein Parlamentarier der CDU für die lokale Ausrottung einer nach europäischem Recht besonders geschützten Art öffentlich plädiert, ist skandalös und kommt einem rechtsstaatlichen Offenbarungseid gleich. Der Wolf ist zu Recht geschützt. Die Vorschriften zu Ausnahmen vom Schutz der zugrundeliegenden EU-Richtlinien ermöglichen alle Maßnahmen, die für einen Ausgleich aller Interessen nötig sind. Der Wolf hat in ganz Europa schon immer auch in dicht besiedelten Kulturlandschaften mit dem Menschen überleben können. Das Zusammenleben von Wölfen und Menschen muss gut organisiert sein. Wir benötigen mehr Toleranz im Umgang mit allen Arten im Interessenkonflikt“, forderte Dr. Wolfgang Epple, Biologe und Fachbeirat der NI.
Massive Ausrottungskampagnen durch den Menschen führten in Deutschland zum Aussterben dieser Tierart. Daher heißen NI und POLLICHIA den Wolf willkommen.
„Herr Rüddel sollte sich besser dafür einsetzen, dass sich die Gesellschaft wieder an das Leben mit dem erneut einheimischen Wolf gewöhnt und ihn willkommen heißen. Die Forderung nach einer Bejagung des Wolfes dient wohl eher Lobbyinteressen und widerspricht dem europäischen Artenschutzrecht. Eine Bejagung des Wolfes lehnen wir strikt ab. Wenn in Italien selbst in der Nähe von Rom ein Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf möglich ist, sollte das auch im waldreichen Rheinland-Pfalz möglich sein“, erklärten Harry Neumann, Landesvorsitzender der NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) und Dr. Jürgen Ott, Präsident der POLLICHIA. (Pressemitteilung)
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Nachricht vom 24.04.2018 |
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