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Nachricht vom 18.05.2018 |
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Region |
Artenschutz beginnt am Straßenrand
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Als Obere Naturschutzbehörde fördert die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die Anlage blütenreicher Säume und informiert über ihre Bedeutung für die Artenvielfalt. Wichtig sind blütenreiche Weg- und Feldränder auch für den Menschen. So spielen zum Beispiel hier vorkommende Insekten wie Wild- und Honigbienen durch die Blütenbestäubung von Nutzpflanzen und Obstbäumen eine grundlegende Rolle für unsere Ernährung. |
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Region. Blütenreiche Säume entlang von Wegen, Straßen, Feldern und Gräben sehen zu dieser Jahreszeit nicht nur schön aus. Sie sind auch ökologisch wertvolle Strukturelemente in der Kulturlandschaft. Als Obere Naturschutzbehörde fördert die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die Anlage blütenreicher Säume und informiert über ihre Bedeutung für die Artenvielfalt. „Die betreffenden Flächen sind zwar klein, stellen aber sowohl in den Städten als auch auf dem Land wichtige Zufluchtsorte für Insekten, Spinnen, Vögel, kleine Säuger, Amphibien und Co. dar“, erklärt SGD-Nord-Präsident Ulrich Kleemann. „Wegerandstreifen sind wertvolle Nahrungs-, Rückzugs-, Balz-, Brut- und Überwinterungshabitate und übernehmen eine wichtige Funktion in der Vernetzung von Lebensräumen.
Blütenreiche Weg- und Feldränder wichtig für die Menschen
Wichtig sind blütenreiche Weg- und Feldränder auch für uns Menschen. So spielen zum Beispiel hier vorkommende Insekten wie Wild- und Honigbienen durch die Blütenbestäubung von Nutzpflanzen und Obstbäumen eine grundlegende Rolle für unsere Ernährung. Weiterhin sichern Feld- und Wegraine vor Erdabtragung und Rutschungen und tragen zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Nicht zuletzt bereichern Blütensäume das Landschaftsbild und somit das Naturerleben für den Menschen.
Ungeeignete Pflegemaßnahmen führen jedoch dazu, dass artenreiche Saumbiotope heute gefährdet und vom Rückgang betroffen sind. Insbesondere die Mulchmahd wird häufig aus arbeitsökonomischen Gründen zur Weges- und Straßenrandpflege eingesetzt. Bei dieser Methode, bei der die Pflanzen zunächst zerkleinert und dann an Ort und Stelle liegen gelassen werden, sind die Überlebenschancen der Saum-Bewohner gering. Hinzu kommt, dass die Mulchschicht die Blütenpflanzen erstickt und dadurch Gräser und stickstoffliebende Pflanzen gefördert werden. Eine umweltfreundlichere Alternative ist der Einsatz eines mindestens zehn Zentimeter hoch eingestellten Balkenmähers oder besser eines Hand-Motorbalkenmähers. Bei diesen Methoden haben Kleinlebewesen die Möglichkeit zu fliehen. Das Mahdgut sollte erst nach zwei Tagen abgeräumt werden, damit die Tiere in der Zwischenzeit auf benachbarte Flächen ausweichen können und damit die Pflanzen nicht unter dem Mahdgut ersticken.
Auch Dünger- und Herbizide verzichten
Die optimalen Mahdzeitpunkte sind abhängig von den jeweiligen Standortbedingungen. In jedem Fall sollte die Mahd erst nach der Blüte erfolgen. Bei mageren Standorten ist der optimale Zeitpunkt Ende September. Bei wüchsigen Standorten kann eine Mahd ein bis zweimal jährlich frühestens ab Mitte Juni stattfinden. Erfolgt das Mähen zusätzlich abschnittsweise und werden Teilbereiche sogar jahrweise ausgespart, sodass zusätzliche Überwinterungsquartiere zur Verfügung stehen, sind gute Voraussetzungen geschaffen, artenreiche Blühsäume mit ihren vielfältigen ökologischen Funktionen zu fördern. Auch sollte auf einen Dünger- und Herbizid-Einsatz verzichtet werden. An stark befahrenen Verkehrswegen hat natürlich die Verkehrssicherheit Vorrang. An weniger stark befahrenen Straßen, wie Wirtschaftswegen, sollte jedoch eine Extensivierung der Wegesrandpflege in Betracht gezogen werden.
Die SGD Nord fördert die Anlage blütenreicher Säume zum Beispiel im Rahmen des Artenschutzprojektes „Apollofalter“. Seit einigen Jahren werden für diese Art und andere Insekten gezielt Nektarpflanzen wie beispielsweise Flockenblumen an den Rändern von Weinbergswegen angepflanzt. Damit soll erreicht werden, dass auch in intensiv bewirtschafteten Weinbergs-Steillagen genügend Nektarpflanzen vorhanden sind. So werden die Tiere nicht mehr gezwungen, die blütenreichen Seitenstreifen der Bahnlinien und Straßen im Talgrund aufzusuchen, wo sie regelmäßig zu Verkehrsopfern werden.
Auf standortangepasste Saatmischung achten
Auch als Privatperson hat man vielfältige Möglichkeiten, seine Umgebung ein Stück weit artenfördernd und naturnaher zu gestalten. So bieten beispielsweise der Vorgarten oder der Schulhof geeignete Räume für das Anlegen blütenreicher Säume. Hierbei sollte man auf eine standortangepasste geeignete Saatmischung aus der Region achten. Das Internet bietet hierzu umfangreiche Informationen. (PM)
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Nachricht vom 18.05.2018 |
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