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Nachricht vom 01.06.2018
Region
Klatschen für die Pflege
Um das deutschlandweite Bewusstsein für die aktuelle Situation in der Pflege zu schärfen, wurde im Frühjahr auf dem deutschen Pflegetag die Aktion „Klatschen für die Pflege“ initiiert. Ziel ist es, insgesamt 24 Stunden Applaus für die Pflege zu sammeln. Die 24 Stunden sollen dabei ein Symbol dafür sein, dass Pflegende 365 Tagen im Jahr, 7 Tage in der Woche jeweils 24 Stunden im Einsatz für ihre Patienten sind.
Viele Kolleginnen und Kollegen des Marienhaus Klinikums waren zusammengekommen, um die Aktion „Klatschen für die Pflege“ aktiv zu unterstützen. Fotos: MarienhausNeuwied. Zahlreiche Krankenhäuser, aber auch Unternehmen, Vereine und Gemeinden haben sich schon an der Aktion beteiligt. Nun haben auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 1.100 Beschäftigten des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied eine Minute lang für die Pflege geklatscht.

„Es ging uns mit unserer Teilnahme einerseits darum, Respekt, Dankbarkeit und Wertschätzung auszudrücken“, so Pflegedirektor Oliver Schömann. „Noch viel wichtiger ist aber, dass die Aktion das Berufsbild der Pflege aufwerten und ein gesellschaftliches Bewusstsein für die aktuelle Lage schaffen soll.“

Denn die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt stetig an. Laut statistischen Zentralamts wird sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen bis 2050 fast verdoppeln. Zusätzlich steigt die Zahl der fehlenden Pflegekräfte statt geringer zu werden. Experten sprechen von mehr als 112.000 fehlenden Stellen im Pflegedienst; und die von der Regierung im Koalitionsvertrag versprochenen 8.000 Stellen werden erst einmal nur im Altenpflegebereich umgesetzt.

„Es stellt sich daher die Frage, wie es in Deutschlands Kliniken weitergeht“, meint Schömann. „Meiner Meinung nach und aus Sicht der Berufsverbände sowie Pflegeexperten sollte bereits jetzt dafür gesorgt werden, dass durch Personaluntergrenzen klare Standards für die Personalbesetzung und damit für die Patientensicherheit umgesetzt werden.“

Die Aktion möchte genau auf diese Missstände und mögliche Lösungsansätze aufmerksam machen. „Pflege und damit gute Versorgung der uns anvertrauten Menschen geht uns alle an“, konstatiert Schömann am Ende der Aktion. (PM)
 
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