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Nachricht vom 09.06.2018 |
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Kultur |
Vegetarier in der Altsteinzeit? „MONREPOS“ klärt auf |
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„MONREPOS“ – Das Archäologische Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution lädt am 23. Juni zum Workshop MonCamp – EssBar im Sommer ein. MONREPOS verspricht, dass die Teilnehmenden danach mit anderen Augen durch Wälder und Fluren gehen, mit den wachsamen Augen der alt- und mittelsteinzeitlichen Jäger und Sammler. |
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Neuwied. Der Workshop MonCamp – EssBar im Sommer findet unter der Leitung des zertifizierten Kräuterpädagogen und Buchautors Christian Havenith und des Archäologen Frank Moseler statt. Treffpunkt ist das Schloss MONREPOS bei Neuwied am Rhein.
Lebten die Menschen der Alt- und Mittelsteinzeit wirklich nur von Fleisch? Die Antwort lautet nein! Pflanzen waren immer ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung, allerdings sehr viel stärker vom regionalen und vor allem saisonalen Angebot abhängig als Fleisch. Und der Nachweis der pflanzlichen Komponente in der Ernährung vorzeitlicher Menschen ist für Archäologen auch deutlich schwieriger zu erbringen als für die tierische.
Der Workshop beginnt mit einer spannenden Themen-Führung zur „Pflanzennahrung in der Alt- und Mittelsteinzeit. Die ersten menschartigen Wesen, die vor mehr als 1,6 Millionen Jahren in den afrikanischen Savannenlandschaften lebten, ernährten sich noch überwiegend pflanzlich. Durch das Erfinden der Jagd und der entsprechenden Waffen konnten die Menschen ihren Fleischkonsum in der Folgezeit jedoch deutlich steigern. Grund genug zur Annahme, dass ab dieser Zeit der Speiseplan hauptsächlich aus Fleisch bestand, oder vielleicht doch nicht? Fakt ist, es gibt nicht die „eine“ Steinzeiternährung. Archäologen fanden heraus, dass die Ernährung starke regionale Unterschiede aufwies. Beispielsweise ernährten sich Neandertaler in den kaltzeitlichen Steppen Mitteleuropas hauptsächlich vom Fleisch großer Landsäugetiere, während ihre Zeitgenossen im klimatisch etwas milderen Süden in einigen Regionen offenbar vorwiegend vegetarisch lebten.
Heute wissen jedoch die wenigsten von uns, welch vielfältiges, vegetarisches Nahrungsangebot Wälder und Fluren zu bieten haben. „MONREPOS“ wird den Teilnehmenden dabei helfen, diesen längst verloren geglaubten Wissensschatz wiederzuerlangen. Gemeinsam mit dem Kräuterpädagogen Christian Havenith gehen sie auf Entdeckungsreise und lernen, Essbares von Ungenießbarem oder gar Giftigem zu unterscheiden. Am Abend wird die Ausbeute des Tages in der Küche des Café-Restaurants MonAppétit in ein leckeres Abendessen verwandelt. Guten Appetit!
Die Fortsetzung findet mit MonCamp – EssBar im Herbst am Samstag, den 6. Oktober statt.
Für beide Workshops ist eine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen und Anmeldung unter: Telefon: 02631 9772-0 | E-Mail: monrepos@rgzm.de. (PM)
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Nachricht vom 09.06.2018 |
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