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Nachricht vom 07.09.2018 |
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Kultur |
Buchtipp: „Henry rettet den Regenwald“ von Benni Over |
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Benni Over, der junge Mann im Rollstuhl, der an Muskeldystrophie Duchenne erkrankt ist und nur noch seine Finger bewegen kann, wird auf der ersten Buchseite vorgestellt. Benni wiederum stellt Henry vor, einen kleinen Orang-Utan im Regenwald mit einem großen Ziel: Henry möchte den Regenwald retten. |
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Niederbreitbach. Seine Orang-Utan-Mutter hat Henry verloren, wahrscheinlich wurde sie bei der Suche nach Futter in einer Palmölplantage getötet. In der Nähe wurde Henry gefunden und von Menschen in einer Affenkinder-Station aufgezogen. Ursache allen Leids ist die Geldgier von Menschen, die den Regenwald wegen seines wertvollen Holzes und als Raum für Palmölplantagen abholzen. Henry macht sich auf dem Weg nach Deutschland zu seinem Paten Benni, der Orang-Utans und den Regenwald liebt und dafür kämpft.
In anrührenden Worten und Bildern erzählt Benni, wie der Waldmensch per Transporter, Propellermaschine, Schiff und auf dem Segelboot von Bennis Bruder die große Reise bewältigt. Auf Bennis Rat macht sich Henry auf nach Berlin, er erhält sogar eine Audienz beim Papst in Rom. Beim Präsidenten im Weißen Haus kommen Henry allmählich Zweifel am Erfolg seiner Mission. Damit eine Weltkonferenz aller Regierungen aktiv wird, empfiehlt Benni seinem Freund Henry, den Friedensnobelpreisträger Dalai Lama aufzusuchen. Dieser spricht dem Affen Mut zu: „Erzähle deine Geschichte weiter! So wirst du die Menschen erreichen!“
Als Henry nach über 100 Tagen in Borneo in seinem Camp zurück ist, ist das Camp verlassen, ein Bulldozer rückt darauf zu. Aber eine Kette aus Menschen und Affen hält die Maschine auf. Ein rettender Anruf aus Deutschland informiert, dass die BOS-Stiftung („Borneo Orang-Utan Survival“) das Land hinter dem Camp kaufen konnte.
Benni freut sich über diesen Erfolg. Er kämpft weiterhin für seinen großen Traum, die Orang-Utans und deren Lebensraum zu schützen. Weder der Rollstuhl noch seine Krankheit können ihn dabei aufhalten.
Benni Over wird seit einem Herzstllstand im Dezember 2016 tracheostomiert und wird überwiegend von einer Maschine beatmet. Trotzdem setzt sich der tapfere junge Mann weiterhin für sein Ziel, die Rettung der akut vom Aussterben bedrohten Orang-Utans und deren Lebensraum, den Regenwald, ein. Mit seinem Projekt möchte er vor allem Kinder über die fortwährende Regenwaldabholzung und deren dramatische Folgen aufklären. Und er möchte sie dazu bewegen, weniger Produkte mit Palmöl (vor allem Süßigkeiten) zu konsumieren und dafür mehr gesundes Essen und selbst zubereitetes Essen zu sich zu nehmen. Dafür hat er mit einem kleinen Team das Buch und einen kleinen Trickfilm gemacht. Die Bilder in dem Buch hat Benni selbst liebevoll koloriert.
Das Kinderbuch „Henry rettet den Regenwald“, ISBN: 978-3-86196-673-9, Benni Over, DIN A4, 32 Seiten farbig illustriert, kostet 11,20Euro.
Es gibt mittlerweile eine Lernwerkstatt für Grundschulen. Informationen auch auf www.henry-rettet-den-regenwald.de. Täglich werden viele Hektare an Regenwald – der Lebensraum vieler Tiere - abgeholzt, um dann riesige Monokulturen an Palmöl-Plantagen anzubauen. Palmöl steckt in einem Großteil unserer Supermarktprodukte drin. Die fortwährende Abholzung hat zudem dramatische Folgen für die lokale Bevölkerung, die Umwelt und das Klima – und damit für uns alle.
Orang-Utans, die bei den Abholzungen im Wege sind, werden einfach getötet. Nur die Babys bleiben verschont, um sie dann in den illegalen Handel zu geben. Manche Babys klammern sich tagelang am toten Körper der Mama und verhungern. Das alles ist ganz schlimm und kaum zu glauben. Benni erläutert: „Mit Hilfe meines Netzwerkes zu Orang-Utan-Rettungsorganisationen in Indonesien, bin ich im Frühjahr 2016 ins Land der Orang-Utans gereist – und durfte dort dem wahren Henry (Protagonist des Kinderbuches) und vielen anderen Orang-Utans in den Rettungs-Camps begegnen. Auf stundenlangen Fahrten durch Kalimantan wurde mir das Ausmaß der Monokulturen an Palmölplantagen vor Augen geführt: Eine grüne Wüste, in der kein Lebensraum für die Orang-Utans bleibt – auch nicht für die lokale Bevölkerung. Die Orang-Utan-Rettungs- und Hilfsorganisationen haben mich zum Orang-Utan-Warrior und Botschafter für die rothaarigen Waldmenschen ernannt. Denny Kurniawan, Leiter des weltweit größten Orang-Utans-Rettungszentrums Nyaru Menteng gab mir mit auf den Weg: „Erzähle dies alles den Menschen in deiner Heimat. Sie sollen wissen, welche Auswirkungen die Zerstörung der Regenwälder hat, nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt.“ Wer hilft, die Orang-Utans zu retten, der hilft auch, die Menschen zu retten.“
In diesem Sinne ist das Buch „Henry rettet den Regenwald“ eine sinnvolle Lektüre für Kinder und Erwachsene. Gerade neu erschienen ist Benni Overs zweites Buch „Im Rollstuhl zu den Orang- Utans“. htv
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Nachricht vom 07.09.2018 |
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