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Nachricht vom 08.10.2018 |
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Politik |
Neuwied hat seit 30 Jahren Gleichstellungsbeauftragte |
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„Gemeinsam zur Chancengleichheit“: So lautet der Slogan, unter dem die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Neuwied, daran erinnern, dass vor 30 Jahren mit Petra Neuendorf (damals Magnus) in der Deichstadt eine der ersten Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Land ihr Amt antrat. |
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Neuwied. Mittlerweile wird das Thema Gleichstellung noch differenzierter betrachtet. So gibt es in der Neuwieder Verwaltung gleich zwei Gleichstellungsbeauftragte. Birgit Bayer ist nach der Gemeindeordnung nach außen hin aktiv, ist Ansprechpartnerin für alle Frauen aus der Stadt, während Astrid Thol und ihre Stellvertreterin Regina Mießler intern, das heißt für die Mitarbeiterinnen der Verwaltung agieren.
Als sich die drei Frauen Mitte des Jahres dem Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ widmeten, fiel ihnen auf, dass in Neuwied Gleichstellungsbeauftragte schon seit drei Jahrzehnten in Amt und Würden sind. „Diese erfreuliche Tatsache wollten wir mit einem Rahmenprogramm unter dem Motto „Gemeinsam zur Chancengleichheit“ würdigen“, berichtet Astrid Thol. Das Trio beschloss eine passende Ausstellung nach Neuwied zu holen und einen dem Thema gerecht werdenden Film zu zeigen.
Und so ist nach einer offiziellen Eröffnung für geladene Gäste ab dem 23. Oktober bis 31. Oktober in der VHS Neuwied, Heddesdorfer Straße 33, die Ausstellung „SIE sind am Zug“ zu sehen, in der es um Frauen in Führungspositionen geht. Der Eintritt ist frei. Ausgehend vom Schachspiel, in dem die Dame größtmögliche Freiheit besitzt, lädt die Ausstellung zu Fragen ein - beispielsweise die nach einem Remis zwischen Männern und Frauen. „Anhand der informativen Roll-ups lässt sich auch gut darüber diskutieren, ob Deutschland eine Frauenquote braucht oder ob Unternehmen besser dastehen, wenn mehr Frauen an der Spitze arbeiten“, sagt Birgit Bayer. Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Für Mittwoch, 31. Oktober, 10 Uhr, bieten die Gleichstellungsbeauftragten zudem eine kostenlose, 90-minütige geführte Tour durch die Ausstellung an. Dafür ist eine Anmeldung erforderlich bei Birgit Bayer, Telefon 02631 802 140, E-Mail frauenbuero@stadt-neuwied.de.
Weiterer Punkt im Jubiläumsjahr ist die Vorführung des Films „Die Frau, die vorausgeht“ am 24. Oktober, 20 Uhr, in der Schauburg. Das in der „MinsKi“-Reihe gezeigte bildgewaltige Epos zeichnet die Spuren einer Künstlerin nach, die im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts den Indianern ein Denkmal setzt. Der Eintritt kostet zwischen drei und sieben Euro. Das „MinsKi“ zeigt noch zwei weitere Filme mit Frauen in den Hauptrollen: „Am Strand“ (3. Oktober) und „Zwei im falschen Film“ (7. November).
„Unser Ziel ist es, Öffentlichkeit herzustellen. Ausstellung und Film sind gute Gelegenheiten, Bürgerinnen und Kolleginnen das Gleichstellungsgesetz näher zu bringen und transparent zu machen“, unterstreicht Thol – und blickt dabei auch ein wenig zurück. „Die Frage um die Gleichstellung gleiche einer von der jeweils aktuellen politischer Großwetterlage beeinflussten Wellenbewegung, meint sie. Geht es um Frauen betreffende Gesetzesnovellierungen, gebe es einen Wellenkamm, steht nichts auf der Agenda, folgt das Wellental. „Allerdings gibt es auch Dauerthemen wie etwa das der häuslichen Gewalt gegen Frauen“, ergänzt Bayer.
Den Gleichstellungsbeauftragten liegt es am Herzen, Frauen trotz ihrer häufigen Doppelfunktion als Beschäftigte und Familienmanagerin die gleichen beruflichen Karrierechancen zu ermöglichen. „Die Realität zeigt jedoch, dass durch die Doppelbelastung Karrierechancen sinken“, weiß Thol, „und am Ende steht dann eine schlechtere Verrentung.“ Bayer möchte dies besonders auch jüngeren Frauen bewusst machen, damit sie die bisher erkämpften Möglichkeiten nicht aufgeben, sondern vielmehr weiterentwickeln. „Wir müssen verhindern, dass wir in alte Rollenmuster zurückfallen“, fordert sie.
Das Erreichen der Gleichstellungsziele ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag. Und dabei sitzen selbstverständlich auch die Männer mit im Boot. „Wir haben unser Programm nicht umsonst ‚Gemeinsam zur Chancengleichheit‘ genannt“, betonen Mießler, Thol und Bayer abschließend.
Weitere Informationen gibt es bei Birgit Bayer, Telefon 02631 802 140; Astrid Thol, Telefon 02631 802 608 und Regina Mießler Telefon 02631 802 209. |
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Nachricht vom 08.10.2018 |
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