Es ist nach drei Jahren wieder da, das Trabant- & IFA-Treffen in Döttesfeld. Steffen und Steffi Hennig sind die neuen Organisatoren. Mit dabei auch Norbert Schüler, der schon im bisherigen Team mitwirkte. Die Szene war von der Auferstehung begeistert. Über 160 Fahrzeuge fanden den Weg nach Döttesfeld. Darunter auch ein Rennwagen der Serie Melkus, die einzige, die in der ehemaligen DDR gebaut wurde.
Döttesfeld. Die ersten Teilnehmer kamen bereits am Donnerstag, den 11. Oktober angefahren. Freitag und insbesondere am Samstag konnten im Rahmen des beliebten Teilemarktes IFA- und Trabant-Teile erworben werden. Hier war wirklich fast alles im Angebot, sei es Motorenteile, Dichtungen, Armaturen, Felgen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Auch wieder dabei die Trabilegende Rony Busch. Ihn kennt jeder. Norbert Schüler sagte mal vor Jahren, als Michael Schumacher noch in der Formel-Eins-Szene aktiv mitfuhr, „es ist der Michael Schumacher der Trabiszene“. Rony verbringt in jedem Jahr ein Teil seines Urlaubs in Döttesfeld und reiste schon immer mindestens eine Woche früher an. Er hat für sein Zelt einen festen Stammplatz am Waldrand. So auch in diesem Jahr. Er zeigte sich begeistert, dass in Döttesfeld das Trabitreffen wieder auferstanden ist und gab der Hoffnung ausdruck, dass es auch in 2019 weitergeht.
Ortsbürgermeister Martin Fischbach war direkt begeistert, als er hörte, dass Steffen Hennig wieder ein Trabitreffen veranstalten wollte. In einem ersten Gespräch sagte er sofort alle erdenkliche Hilfe seitens der Gemeinde zu.
„Das Treffen hat auch einen touristischen Effekt. Wir können unser Puderbacher Land vorstellen und unsere Attraktionen präsentieren. Nicht zu vergessen, hier sind gut 300 Leute gekommen, die auch in unserer Region einkaufen“, sagte Verbandsbürgermeister Volker Mendel.
Das Event in Döttesfeld hatte bislang einen festen Platz im Terminkalender der Trabifreunde aus ganz Deutschland sowie den angrenzenden Ländern. Die Teilnehmer zeigten sich erfreut, dass es nun wieder so ist. Die Zusammenkunft ist keine Autoshow mit Unterhaltungsprogramm im herkömmlichen Sinn. In Döttesfeld stehen die familiäre Atmosphäre und die Kommunikation untereinander und mit den Besuchern im Vordergrund. Organisator Steffen Hennig war von der Teilnahme überwältigt. Er hatte mit so rund 70 Fahrzeugen gerechnet, nun waren es fast 100 mehr.
Das Döttesfelder Treffen, mit das Größte und das Älteste in Deutschland, macht nicht nur den Fans der „Rennpappe“ große Freude. Auch die Döttesfelder lieben das Schauspiel, wenn die vielen Trabis und Wartburgs den Weg in den Westerwaldort finden. Die große Wiese unterhalb des Schützenhauses leuchtete in den vielen bunten Pastellfarben der Trabis. Wer durch die Reihen der Fahrzeuge schlenderte entdeckte viele, ganz liebevoll gepflegte Exemplare.
Große Aufmerksamkeit zog der Rennwagen Melkus RS 1000 auf sich. Der Melkus ist ein Sportwagen auf der Basis des Wartburg 353, der unter Leitung des Dresdner Rennfahrers Heinz Melkus als zweisitziges Sportcoupé entwickelt wurde. Von 1969 bis 1973 wurden 101 Exemplare gebaut.
Parallel lief am Samstag das beliebte Trabischießen. Statt auf einen Adler wurde auf einen Trabi geschossen. Eröffnet wurde das Schießen von Verbandsbürgermeister Volker Mendel. Den zweiten Schuss hatte Ortsbürgermeister Fischbach. Am Abend startete eine große Party, die bis tief in die Nacht ging.
Am Sonntag verabschiedeten sich die Trabant- und IFA-Fahrer und traten gemütlich die Heimreise an. Es war das letzte Treffen der Trabifreunde in diesem Jahr. Jetzt gehen die Fahrzeuge überwiegend in den Winterschlaf, um dann frisch gestylt im nächsten Jahr wiederzukommen. (woti)